Hallo Ihr Lieben,
wenn bei uns mal kein Pizzafreitag ist, dann backe ich uns gerne Flammkuchen oder ein leckeres Brot gefüllt mit Käse und Kräutern. Natürlich gibt es das aber nicht immer freitags, sondern auch gerne zu einer Suppe, zum Grillen oder wenn (irgendwann mal wieder) Freunde zum Spieleabend vorbeischauen. Anlässe gibt es auch im Lockdown genug und sei es, dass man es sich gerne mit einem herzhaften Snack so richtig gemütlich machen möchte. Dafür ist ein Faltenbrot oder auch Pull-Apart-Bread mit Pesto bestens geeignet.
Ich habe Euch schon einmal eine Version des Knoblauch-Pull-Apart-Breads gezeigt. Dieses Mal wird das Brot allerdings noch etwas anders zubereitet. Anstelle die Teigstreifen wie eine Ziehharmonika zu schichten, schneiden wir es dieses Mal einfach in Vierecke und schichten den Teig. So entstehen auch ganz leicht die „Falten“ und die Zwischenräume sind dennoch herrlich mit Pesto und Käse gefüllt. Doch noch etwas ist anders: der Teig.
Dinkel-Vollkorn-Teig
Ich habe mir dieses Mal zwei Mehlsorten, Dinkelmehl Type 630 und ein Dinkel-Vollkornmehl, geschnappt und damit etwas experimentiert. Heraus kam ein richtig fluffiger Hefeteig, den ich gewiss auch ab sofort öfter für Pizza und Co einsetzen werde. Bei herzhaften Rezepten greife ich eh sehr gerne auf Dinkelmehl zurück aber hier hat mich das Dineklvollkornmehl tatsächlich überzeugt. Ich mag die deftige Note, die es dem Teig verleiht. Das passt wunderbar zu den Frühlingszwiebeln und dem Pesto. Das ist übrigens auch ein Experiment gewesen. Ursprünglich wollte ich eine Brokkoli-Pizza backen … Als Teig und Brokkoli aber so vor mir lagen, wollte ich doch ein Pesto.Brot daraus backen und das hat zum Glück ganz wunderbar funktioniert. Habt Ihr schon mal aus Brokkoli Pesto gemacht? Das ist irrsinnig lecker, gerade wenn es auf dem Brot noch im Ofen backen darf. Alleine dieser Duft! Das ist ja wieder genau mein Geschmack. Von meiner Affinität für die Brokkoli-Cheddar-Kombi habe ich Euch ja hier und da schon berichtet, oder? 😉 Dieses Mal hatte ich leider keinen (WHAAAAT) Cheddar mehr im Haus. Da ich mir derzeit wirklich zwei Mal überlege, ob ich nochmal einkaufen gehe, habe ich einfach den Käse genommen, der noch im Haus war. Etwas Gouda, Parmesan und Burrata! Ein herrliches Trio sage ich Euch. Mit Cheddar kann ich mir das Brot allerdings auch so gut vorstellen.
Brokkoli und Pesto?
Was vielleicht nicht direkt jedem in den Sinn kommt, ist so unglaublich lecker, dass Ihr den Brokkoli ganz gewiss nach dem ersten Probieren öfter als Pesto vorbereiten werdet. Wichtig ist: In meinem Rezept gare ich den Brokkoli nicht vor. Das ist bewusst so gewählt, denn das Pesto kommt ja später auf den Teig und wird im Ofen gebacken. Hier im Rezept kann er also ruhig roh als Pesto verarbeitet werden. Wer das Rezept als Basis für zum Beispiel eine Pasta-Sauce oder als Dip nutzen möchte, sollte den Brokkoli kurz blanchieren, dann ist er m.E. bekömmlicher. Dafür die kleinen Röschen einfach in köchelndes Wasser geben (ca. fünf Minuten) und dann unter Eiswasser abspülen. Gut getrocknet könnt Ihr den Brokkoli dann wie im Rezept weiter verwenden. Für dieses Pesto verwende ich eine Mischung aus Pinienkernen und Pistazien. Ihr könnt aber auch nur Pinienkerne oder eine andere Nussmischung verwenden. Wer es noch etwas frischer mag, gibt noch eine Messerspitze Zitronenabrieb hinzu. Pesto und Brokkoli? Probiert es aus. Wenn Ihr Brokkoli mögt, werdet Ihr Brokkoli Pesto lieben.
Pull-Apart-Brot oder auch Käse-Kräuter-Allerlei! YUMMY!
Ich bin ein Hefeteig-Fan und das nicht erst seit gestern. Beim Brotbacken halte ich mich aber tatsächlich an Rezepte, die nicht Tage und etliche Vorteige benötigen. Das mach ich zwar auch ab und an aber ehrlich gesagt bin ich doch so oft die spontane Bäckerin und nie und nimmer so organisiert, dass ich einen Vorteig aus dem Vorratschrank zaubern kann. Da kommt mir so ein Pull-Apart-Bread gerade recht. Natürlich muss auch hier der Teig etwas ruhen aber wenn die Zeit erstmal rum ist, kann es auch schon losgehen. Einige von Euch haben gewiss etwas Sorge vor dem „Falten“ aber bitte, keine Panik. Der klare Vorteil an einem Faltenbrot: It’s a beautiful mess! Es sieht erst so richtig gut aus, wenn eben nicht jede einzelne Schicht akkurat aneinander liegt, sondern alles eher chaotisch geschichtet und in die Kastenform gelegt wird. Hier machen wir es uns auch einfach. Wie Ihr so ein Faltenbrot „faltet“? So geht’s ganz leicht:
- Die Arbeitsfläche gut mit Mehl bestäuben
- Den Teig vorab schon mal zu einem schönen Rechteck ausrollen, nicht zu dünn, damit die Schichten auch gut übereinander gelegt werden können
- Zum Teig schneiden nutzt Ihr einfach einen Pizzaschneider
- Das belegte Rechteck wird in kleine Rechtecke geschnitten, die Ihr gut übereinander stapeln könnt
- Jetzt geht’s ans „Falten“. Ihr liegt einfach drei bis vier Teiglinge übereinander und legt sie mit der Schnittkante vertikal in die Form, so entsteht von ganz alleine ein Muster
- Wie gesagt, es ist nicht wichtig, dass jedes Teigteil akkurat auf dem anderen liegt, hier eine Ecke etwas weiter oben und da ein Stückchen weiter unten? Genau das macht den Charakter des Brotes aus
Und wisst Ihr was? Wenn Ihr nun eigentlich richtig Lust auf das Brot habt, aber keinen Brokkoli zu Hause, dann schnappt Euch einfach ein paar Kräuter, etwas Butter oder Olivenöl und backt Euch das Brot einfach mit Kräuterbutter. Das wird mindestens genauso lecker sein und Ihr werdet selig am Tisch sitzen und diese käsigen, gezupften Stückchen schlemmen. Dabei wünsche ich Euch ganz viel Freude!
- Ihr mögt keinen Brokkoli? Wie wäre es mit einem Spinat- oder Basilikum-Pesto
- Ihr wollt keinen Parmesan essen? Dann nutzt doch zum Beispiel Cheddar-Flakes
- Ihr habt kein Dinkelmehl zu Hause? Dann geht auch Weizenmehl. Bitte nutzt etwa 450-470 g Weizenmehl
Ein Rezept für ein Faltenbrot mit Pesto
Rezept als PDF speichern: Klick
- 220 ml lauwarmes Wasser
- 7 g Trockenhefe oder 20 g frische Hefe
- 1 EL Honig
- 200 g Dinkelmehl (Type 630)
- 220 g Dinkel-Vollkornmehl
- 60 ml Olivenöl
- 1 TL Salz
- 60 g frischen Brokkoli
- 25 g Pinienkerne
- 10 g Pistazien
- 2 Knoblauchzehen
- 1 TL Salz
- 2 EL Petersilie
- 100 ml Olivenöl
- 80 g geriebenen Parmesan
- 100 g Burrata (oder Mozzarella)
- 100 g geriebenen Käse (z.B. Cheddar)
- 2 Frühlingszwiebeln
- 25 g ger. Parmesan
- Wasser, Hefe und Honig mischen und gut vermengen. Beide Mehlsorten hinzugeben, Olivenöl und Salz ebenso in die Mischung geben und alles zu einem Teig verkneten. Mit etwas Olivenöl einreiben, abdecken und 90 Minuten ruhen lassen.
- Den Brokkoli waschen, in kleine Röschen schneiden. Pinienkerne und Pistazien rösten. Brokkoli, Pinienkerne, Pistazien und die Hälfte des Olivenöls in eine Schale (oder einen Mixer) geben und grob pürieren. Masse in eine Schale geben. Knoblauch und Petersilie fein hacken und gemeinsam mit Salz, dem restlichen Olivenöl und Parmesan hinzugeben. Alles gut verrühren.
- Frühlingszwiebeln in feine Stücke schneiden.
- Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Den Teig nach dem Ruhen auf einer bemehlten Oberfläche zu einem Rechteck (ca. 20x30 cm) ausrollen. Mit dem Pesto gleichmäßig bestreichen. Die Frühlingszwiebeln und den Käse darauf verteilen. Den Burrata fein zupfen und ebenson verteilen. Mit einem Messer oder Pizzaroller den Teig in kleine Vierecke teilen (ca. 15-18 Teile) und jeweils 3-4 übereinander stapeln.
- Kastenform fetten und die Teigstapel vertikal in die Form legen. Den nächsten Stapel anlegen und so fortfahren bis die Form gefüllt ist. Wenn am Ende noch Teig übrig ist, die Teigteile etwas zusammendrücken und die restlichen Teigstücke ebenfalls in die Form geben. Es muss nicht zu ordentlich sein! Wichtig: Am Ende jeweils die nicht belegte Seite in die Form drücken.
- Mit dem Parmesan bestreuen und 30-40 Minuten goldbraun backen.
Claudia says
Das Brot sieht so lecker aus! Es ist noch im Ofen. Leider kleckert das schöne Olivenöl kontinuierlich auf dem Ofenboden, es stinkt und räuchert uns ein. Was habe ich falsch gemacht?
Sarah says
Liebe Claudia,
ach wie schön, dass Du es gebacken hast. Das mit dem Olivenöl liegt vielleicht an der Größe der Form? Welche Größe hast Du verwendet?
Liebe Grüße
Sarah
Claudia says
Ich habe eine klassischche Kastenform wie deine, aber mit 24 cm Länge. Das Brot passte eigentlich perfekt hinein. Allerdings habe ich kein Umluft (ist kaputt) und habe deshalb bei 200°C gebacken. Vielleicht hätte ich lieber bei 180°C und länger backen sollen.
Ann-Catherine Wolff says
Das sieht so lecker aus. Leider habe ich eine Histaminintoleranz, hast du ne Alternative zur Hefe? Würde es gerne nachbacken!
Nur das Beste
Sarah says
Liebe Ann-Catherine,
ich haben einen Joghurtteig, der kommt ohne Hefe aus. Willst Du es damit al probieren? https://knusperstuebchen.net/2020/04/08/joghurtbroetchen-ohne-hefe-herzhaft-mit-baerlauch-und-parmesan-zimtschnecken-oder-schokobroetchen/
Liebe Grüße
Sarah
Dorothe Krumm says
Das muss ich unbedingt kochen, alleine die Fotos koestlich. Danke
Sarah says
Ach danke schön, liebe Dorothe. 🙂