Hallo Ihr Lieben,
ich habe es tatsächlich getan: Es gibt Grünkohl. Grünkohl ist im Knusperstübchen eine seltene Spezies Gemüse. Viel zu sehr erinnert er mich an diese verkochte *Hust* Pampe, die ich zu Kindertagen in der Schulkantine essen musste. Dass Grünkohl durchaus seine Berechtigung im Gemüsefach hat, war mir zwar bewusst aber manchmal kann man sich dann eben doch nicht überwinden und verzichtet. Damit war jetzt aber Schluss. Fest entschlossen schnappte ich mir eine ziemlich große Ladung Grünkohl und hatte auch schon so einige Idee, was ich damit anstellen wollte. Bei den Ideen bleib es aber auch erst einmal bis ich so Appetit auf ein Linsen-Curry-Eintopf hatte. Eigentlich wollte ich schon wieder zum Spinat greifen, da entdeckte ich (den längst vergessenen) Grünkohl im Augenwinkel. Na gut, jetzt wird Grünkohl gekocht!
Wie das meist so ist, spontane Kochideen sind meist die besten. Also legte ich einfach mal wieder los. Hier ein wenig Ingwer, da noch etwas Sojasauce … Die Gewürze und Zutaten waren schnell zusammengesammelt. Meine Ma hat mir mal gesagt, man muss Grünkohl „massieren“, also fand ich mit den Händen mitten in den Grünkohlblättern und massierte jedes einzelne Blatt. Ob das was bringt, dachte ich? Aber ich will ja nicht, dass das „Nicht-Massieren“ nachher daran Schuld ist, dass mein erstes Grünkohl-Experiment misslingt. 😉 Ich hab es dem Grünkohl mit diesem Rezept aber ehrlich gesagt auch sehr leicht gemacht, denn was kann bei einem Linsen-Curry schon nicht schmecken? Ich zumindest liebe es! Und ich greife es schon mal vorweg, auch mit Grünkohl!
Grünkohl das Superfood
Dieser Curry-Eintopf ist perfekt wenn es draußen so klirrend kalt ist. Er ist schnell vorbereitet und steckt voller guter Zutaten. Dazu ist er ganz zufällig wieder einmal vegan. Die Linsen versorgen uns mit pflanzlichen Proteinen und nicht zuletzt der gute Grünkohl mit ordentlich Vitaminen. Grünkohl ist richtig kalorienarm, er ist ballaststoffreich und versorgt uns zudem mit einer guten Portion Vitamin C! Nicht umsonst, wird er auch in Smoothies und Co verarbeitet und gilt (Vorsicht, Buzzword!) als Superfood. Es gibt also genügend Gründe, Grünkohl mit in diesen Curry-Eintopf zu geben. Dazu gesellt sich auch noch mein geliebter Blumenkohl und für die Würze etwas Paprika. Ich sage es ja oft, dieser Duft! Ich liebe einfach den Duft von frisch gekochtem Gemüse. Dazu die ganzen Curry-Gewürze: Himmlisch!
Ihr wollt den Linsen-Curry-Eintopf jetzt am liebsten direkt nachkochen? Dann kommen hier doch noch ein paar Tipps, wie Ihr ihn noch nach Eurem Gusto verfeinern könnt:
- Als Sättigungsbeilage gebt gerne gegarten Reis oder auch Quinoa hinzu
- Ihr mögt doch keinen Grünkohl? Spinat eignet sich ebenso gut
- Ihr wollt noch mehr Proteine? Wie wäre es mit ein paar Kichererbsen noch dazu?
- Ihr vertragt keine Paprika? Dann lasst sie weg und würzt nach Belieben etwas nach
- Blumenkohl ist nicht Euer Ding? Brokkoli oder auch einfach nur Grünkohl und Linsen eignen sich ebenso gut
- Ihr wollt noch ein bisschen Fleisch dazu? Wie wäre es mit etwas Hähnchenfleisch 🙂
- Ihr vertragt keine Linsen? Das Gericht könntet Ihr zum Beispiel auch mit etwa 500 g Kartoffeln oder Süßkartoffeln kochen
Mit diesen Tipps seid Ihr doch gewiss bereit, das Rezept jetzt auszuprobieren, oder? Ich kann Euch sagen, unser Grünkohl ist noch nicht komplett aufgebraucht und ja, ich werde es wieder tun. Grünkohl ist gar nicht so schlecht wie sein Ruf (bei dem einen oder anderen). Nur zu lange kochen, sollte man ihn wirklich nicht. Er schmeckt übrigens auch ohne Knacker und Co. Mir hat die Zubereitung wahrhaftig Freude bereitet und das Essen noch viel mehr. Diesen Eintopf wird es öfter geben!
Als Eintopf oder mit Reis?
Wir haben zu zweit direkt zwei Mal essen können und am nächsten Tag war es fast noch besser. Man sagt ja, Eintöpfe schmecken, wenn sie gut durchgezogen sind, noch intensiver. Das ist hier auch so. So wird der Eintopf übrigens auch zu einem perfekten Meal Prep Feierabendessen. Ihr könntet den Eintopf am Sonntag direkt für Montag und Dienstag kochen. Den ersten Tag esst Ihr ihn als Eintopf und am zweiten Tag macht Ihr Euch noch etwas Reis dazu und zack, habt Ihr nochmal ein richtig leckeres Essen ohne viel Aufwand. Klingt doch perfekt, oder? Uns hat der Reis dazu super geschmeckt aber wie gesagt, auch pur als Eintopf war es sehr gelungen.
Rezept für ein würziges Linsen-Curry-Eintopf mit Grünkohl
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- 2 große Paprika
- 2 rote Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 200 g Blumenkohl
- 150 g Grünkohl
- 100 g rote Linsen
- 60 ml Kokosöl
- 1 Stück (daumengroß) Ingwer
- 2 EL Currypulver
- 1 EL Paprikapulver
- 1 Msp. Cumin
- 1 TL Pfeffer
- 1 EL Kurkuma
- 1 TL Chiliflocken
- 2 EL Petersilie
- 20 ml Ahornsirup
- 2 EL Sojasauce
- 400 g gehackten Tomaten (Dose)
- 500 ml Gemüsebrühe
- 400 ml Kokosmilch
- Paprika in Stücke schneiden. Zwiebeln achteln, Knoblauch fein hacken. Blumenkohl in kleine Röschen schneiden. Den Grünkohl gut waschen und leicht massieren, Blätter von den Strängen zupfen und klein hacken.
- Kokosöl in einem Topf erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin anschwitzen. Ingwer schälen und fein hacken. Gemeinsam mit den gesamten Gewürzen zu den Zwiebeln geben und alles gut anrösten. Blumenkohl und Paprika hinzugeben und gut anbraten. Mit Ahornsirup und Sojasauce ablöschen. Linsen hinzugeben.
- Brühe,Kokosmilch und Tomaten hinzugeben und alles etwa 10-15 Minuten köcheln lassen bis die Linsen und der Blumenkohl weich sind.
- Zum Schluss Petersilie hacken und gemeinsam mit dem Grünkohl hinzugeben. Alles nochmal ziehen lassen bis der Grünkohl weich ist.
- Entweder pur als Eintopf servieren oder dazu z.B. Basmatireis garen und gemeinsam servieren.
- Tipp: Wer etwas Crunch möchte, kann etwas rohen Grünkohl als Dekoration auf den Eintopf geben oder den Grünkohl mit etwas Olivenöl und Salz im Backofen bei 200 °C kurz rösten und dazu servieren.
Wie sieht’s denn eigentlich bei Euch aus, bin ich mit meiner (leichten) bisherigen Antipathie dem Grünkohl gegenüber alleine oder seid Ihr auch so skeptisch? Dieses Gericht ist auf jeden Fall ein guter „Starter“, um Grünkohl mal wieder eine Chance zu geben. Mal schauen, was es als nächstes gibt. 😉 Ich freue mich, wenn Ihr das Rezept ausprobiert und wenn Ihr schon mal hier seid, hinterlasst gerne auch einen Kommentar. Ich freue mich immer sehr, Eure Worte zu lesen. 🙂
Alles Liebe
Sarah
AnaKr says
Gibt es eine Alternative zu Grünkohl in diesem Rezept? Den gibt es ja nun nicht ganzjährig- zumindest nicht bei uns im Supermarkt.
Kati says
Huhu!
Habe das Curry schon ein paar Mal zubereitet. Sehr lecker!!! Heute gibt es dazu Quinoa😋
Anne von der Heydt says
Ich war auch nie Grünkohl-Fan, solange es sich um die deftige norddeutsche Variante handelte, in der das Gemüse nur als Alibi für das vertilgen gigantischer Räucherfleisch/Wurstberge dient. Und der Eigengeschmack von Grünkohl ist ja tatsächlich nicht bemerkenswert. Aber in Currygerichten finde ich ihn lecker. Sehr gut ist übrigens ist die Flower Sprouts genannte Kreuzung aus Grün-und Rosenkohl. Milder Geschmack, tolle Optik, kurze Garzeit.
Sarah says
Liebe Anne,
Du hast absolut recht, genau das meinte ich auch. Aber so in einem Curry find ich es super. Flower Sprouts hab ich auch schon mal gesehen aber damals nicht probiert und seitdem such ich es irgendwie vergebens. Ich muss mal wieder auf den Markt nach Lüneburg, da wird’s die bestimmt geben. 🙂 Und dann probiere ich es. 🙂
Liebste Grüße
Sarah