Hallo Ihr Lieben,
heute habe ich mal wieder den Marmeladenlöffel geschwungen und eine zauberschöne delikate Sommerboten-Marmelade gekocht! Oh ja versprochen, sie wird Euch schmecken, denn sie wird derzeit auch von meinem kleinen (*hust* bald 18) „Rhabarber-verachtenden“ Bruder löffelweise verschlungen … denn „da schmeckt man ja die Konsistenz nicht und mit Erdbeeren schmeckt ja eh alles gleich doppelt so gut!“ – äh, ja, alles klar. 😉
Nun aber der Reihe nach … ein weiterer Vorteil wieder dichter bei der Familie zu wohnen ist, dass wir/ich aus dem Reservoir an selbstangebautem Obst und Gemüse aus dem Vollen schöpfen kann! So langsam geht es wieder mit dem Ernten los und meine allerliebste Omi versorgte uns/mich bereits vor ein paar Tagen mit der ersten Ladung eigenem Rhabarber …
… kaum war dieser weiterverarbeitet und in unserem Bäuchen verschwunden, kam auch schon die nächste Ladung … Durch die Erdbeertorte wisst Ihr ja bereits, dass hier nun auch die Erdbeerzeit in vollem Gange ist. Ich bin also völlig dem Erdbeerrausch erlegen und könnte nur noch die süßen Früchtchen naschen, verbacken und verkochen … und dann war da ja noch dieser unfassbar gute Sirup, der allein durch seine Farbe einmal nachgekocht werden sollte und so wurde dieses zauberhaftes Paar auch hier wieder vereint!
Was schon einmal gut war, kann ja nun nicht schlecht sein, oder? Nein, so ist es auch nicht gekommen. Die süßen Erdbeeren schmiegen sich ganz wunderbar an den starken, etwas zurückhaltenden Rhabarber und die Zitrone lässt sie gemeinsam auf Wolke 7 schweben!
Beim Einkochen der Marmelade ist gar nicht auf so viel zu achten. Ich verwende in meinen Marmeladen keinen Gelierzucker, sondern Apfelpektin. Das habe ich Euch auch schon einmal in meinem ersten Marmeladenküchenbeitrag erklärt. Schaut ruhig mal vorbei, denn es gibt gleich mehrere köstliche Marmeladen, die Ihr Euch schon einmal für den Herbst speichern könnt. 😉 Noch ein kleiner Hinweis: Ich püriere die Marmelade bevor ich das Pektin hinzugebe und sie abfülle, wer sie lieber „stückig“ mag, kann die Marmelade auch so abfüllen. 😉
Apfelpektin hat den Vorteil, dass man selber entscheiden kann, wie viel Zucker man hinzugeben möchte UND es ist natürlich frei von Zusatzstoffen. Klar, die Marmelade ist dann nicht ganz so lange haltbar, aber ich koche dann lieber nur einpaar Gläser und wenn ich Nachschub möchte, wird nochmal losgelegt. Ich mag die Marmelade nicht so fest, wer das bevorzugt, nimmt einfach etwas mehr Pektin.
… aber das ist ja noch nicht alles, denn die kleinen Wölkchen auf der Erdbeeren und Rhabarber heute gemeinsam schweben, sind süße kleine Hefeschnecken! Die Marmelade gibt ihnen die saftige Note und damit der Herr Rhabarber auch wahrgenommen wird, kommen noch ein paar feine grüne und rosa Würfel in die Füllung. Mit etwas Butter und zusätzlicher klitzekleiner Menge brauner Zucker und das kleine Erdbeer-Rhabarber-Träumchen hebt ab!
Wer möchte, kann die Hefeschnecken so in den Ofen schieben, nach ca. 15 Minuten sind sie goldbraun und müssen noch etwas abkühlen, aber dann… 🙂 Ich mache es so, dass ich nur ein paar Schneckchen backe, der Rest kommt in den Förmchen ins Gefrierfach und sobald diese gefroren sind, werden sie in luftdichte Behälter verpackt. Das geht natürlich auch ohne sie in der Form zu lassen. Achtet jedoch darauf, dass die Schnecken immer in einer Form gebacken werden. Das müssen nicht unbedingt Muffinförmchen sein. Es kann beispielsweise auch eine große Springform sein, in der Ihr dann gleich mehrere Schnecken antauen lasst, mit etwas Butter bestreicht und im Ofen backen sie dann zu einem kleinen Hefeschneckenbrot. Ähnlich habe ich das auch bei den Caramel-Apple-Cinnamon-Rolls gemacht. 😉
Wem hier allerdings noch die richtige Knuspernote fehlt, der sollte, wie ich, die kleinen Teilchen noch mit ein wenig Crumble-Teig bestreuen. Die süßen Streusel passen hervorragend zu der Rhabarbernote und wem das noch immer nicht reicht, der toppt die Teilchen noch mit ein wenig weißem Schoko-Glaze – HIMMLISCH! … aber mehr als eine Schnecke schaff ich dann auch nicht! 😉
Sicherlich gibt es den ein oder anderen, der/die bisher mit Hefeteig auf Kriegsfuß standen. Ich sage Euch, probiert diesen Teig aus – er wird Euch gelingen. Ich hatte bisher noch keinen Teig, der nicht gelungen ist. Worauf Ihr achten müsst, ist die Temperatur der Zutaten, nicht zu warm und auf jeden Fall auch nicht zu kalt. Nehmt Butter, Milch und Co schon einige Zeit vorher aus dem Kühlschrank, dann solltet Ihr hier keine Probleme haben. Wenn ich gerade keine frische Hefe im Haus habe, dann lässt mich auch so ein Päckchen Trockenhefe nicht im Stich. Ob Pizzateig oder süßer Hefeteig, selbstgemacht schmeckt einfach anders. 😉 Ich decke den Teig mit einem Geschirrhandtuch ab und wenn es draußen richtig kalt ist, wird der Ofen auf etwa 50°C eingestellt und dann darf der Teig im Ofen kuschelig warm ruhen. 😉
Einkaufsliste:
Für die Marmelade:
1000g Rhabarber
500g Erdbeeren
2-3 Zitronen
1 Vanilleschote
15g Apfelpektin
250g brauner Zucker
250g Zucker + 15g Zucker
Für den Teig:
1 Pck Trockenhefe (7g) oder
20g frische Hefe
470g Mehl
1 kleines Ei
200ml lauwarme Buttermilch
60g Zucker
50g weiche Butter
1 TL Vanillemark
Prise Salz
Für die Füllung:
50g Butter
3-4 EL Marmelade
50g Zucker
1EL Zimt
200g Erdbeeren
2 Stangen Rhabarber
1Eigelb vermischt mit 1EL
Milch
Mandelblätter nach Belieben
Oder für Streusel:
25g kalte Butter
20g Haferflocken
20g Mehl
25g Zucker
Prise Zimt
So wird’s gemacht
Am Vortag Rhabarber und Erdbeeren waschen, vom Grün befreien und in kleine Stücke schneiden. Rhabarber wegen der Farbe nicht schälen. Rhabarber und Erdbeeren gemeinsam mit Vanille und Zitrone, Abriebe und Saft, in einen Topf geben und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag den Zucker hinzufügen und die Masse aufkochen lassen. Solange (etwa 20 Minuten) kochen lassen bis das Obst gut durchgekocht ist. Nach Belieben pürieren und ggf. durch ein Sieb geben. Noch einmal aufkochen und das Pektin mit 15g Zucker mischen und in die Masse rühren. Unter Rühren 1-3 Minuten köcheln lassen, Gelierprobe machen (Etwas Masse auf einen Teller geben und hin und her bewegen, testen ob es fester wird). Marmelade in vorab sterilisierte Twist Off Gläser füllen, gut verschließen und über Kopf abkühlen lassen.
Hefe mit dem Zucker und der lauwarmen Buttermilch verrühren und abgedeckt 10 Minuten ruhen lassen.
Nun Mehl hinzugeben und auf das Mehl die restlichen Zutaten geben. Gut verkneten bis ein homogerner Teig entsteht. Abgedeckt, 90 Minuten ruhen lassen. Derweil Marmelade in eine Schüssel geben. Erdbeeren und Rhabarber in kleine Stücke geben und in die Marmelade rühren. Teig noch einmal kurz durchkneten und zu einem großen Rechteck ausrollen, mit der Butter bestreichen. Zucker und Zimt auf dem Teig verteilen, löffelweise die Erdbeer-Rhabarber-Masse auf den Teig geben. Teig der Länge nach einrollen und in 2-3cm dicke Rollen schneiden. In eine gefettete Ofenform legen, etwas Abstand halten. Abgedeckt nochmals 30 Minuten ruhen lassen. Derweil Mandelblätter herauslegen oder Streusel vorbereiten. Für die Streusel alle Zutaten zu einer krümeilgen Masse verarbeiten. Eigelb und Milch mischen und die Schnecken einpinseln. Zum Schluss Mandelblätter oder aber die Streuselmasse auf die Schnecken geben. Herd auf 180°C Ober/Unterhitze vorheizen und Schnecken ca. 40 Minuten backen. Nach 1/3 der Backzeit evtl. mit Alufolie abdecken. Schnecken noch kurz im ausgeschalteten Ofen abkühlen lassen, aus dem Ofen nehmen.
© Das Knusperstübchen
Ich finde die Sache mit dem Einfrieren jetzt total klasse, denn wenn sich wirklich mal super spontan Gäste ankündigen, sind die Hefeteilchen in der Muffinform schnell ausgefroren und müssen nur noch fix in den Ofen. Aber auch wenn Ihr mal schnell eine kleine süße Belohnung braucht, sind diese Teilchen (auch ohne Glasur) einfach nur die puren Glücklichmacher … von der Marmelade fang ich mal gar nicht erst an. 😉
Alles Liebe
Sarah
Niccilikörchen says
Beide Rezepte sind wirklich klasse! Heut morgen gabs die Marmelade und heute Nachmittag dann die Schnecken. Absolut köstlich!! Vielen Dank für die tollen Rezepte!
seasonette2 says
Danke, liebe Sarah, für das schone Marmeladenrezept. Jetzt muss ich nur noch gute Erdbeeren auftun, wobei die ersten sicher einfach ganz pur und ungebacken verputzt werden 🙂 … und die Hefeteilchen sind ja auch sowas von lecker (mit Streusel, selbstverständlich) 🙂
Liebe Grüße
Jana
frauknusper says
Ich könnte den ganzen Tag nur Erdbeeren naschen, liebe Jana. Bei uns werden sie nun wirklich an „jeder“ Ecke angeboten und die großen Erdbeeren lächeln einen an jedem Einkaufsparadies nur so an. 😉
Hefeteilchen mit Streuseln ist, glaube ich, mein Highlight der Rhabarbersaison, Deine Muffins konnte ich ja noch nicht probieren. 😀
Viele Grüße
Sarah
anja zimtschnegge says
ja lecker ! die mischung aus rhabarber und erdbeer schmeckt sowieso immer super fruchtig und mit den schnecken-eine wucht!! danke dafür! schöne grüsse von anja
frauknusper says
DANKE, liebe Anja, für Deine lieben Worte!!!
Astrid // MONAQO says
Guten Morgen, liebe Sarah und 1000 Dank für’s Servieren meiner absoluten Lieblingsmarmelade zum Frühstück, wenn auch nur in Bildern ;o) Die Kombination Erdbeer, Rhabarber, Limette und Vanille gibt’s bei uns auch jedes Jahr und ich liebe sie. Mag sie – wie Du – nicht zu fest, Deine sieht perfekt aus! Hier brauchen die Erdbeeren wohl noch ein paar Tage, aber Dein Post treibt mich an … Hab einen ganz schönen Freitag und dann ein tolles Wochenende mit hoffentlich bei Euch wieder viel Sonne!
frauknusper says
Das freut mich, liebe Astrid. Dir serviere ich gerne auch noch ein zweites Frühstück mit Deiner Lieblingsmarmelade. Ich liebe die Kombination und könnte derzeit auch NUR diese Marmelade auf ein paar frischen Brötchen genießen.
Allerliebste Sonntagsgrüße
Sarah
Schokohimmel says
Jaaaaahhhhhhhaaaa, Crumble (unbedingt!) und weiße Schokolade auf die Hefe-Dingerchen und dann haps in den Mund damit… hach. Ich habe gerade Lust auf ein 2. Frühstück, liebe Sarah! 🙂
frauknusper says
Alles klar, Ju, mit Crumble und weißer Schokolade. 😉
sabrinahaeppchen says
Mal wieder ein Träumchen, liebe Sarah!! Da bekomme ich auch zu so später Stunde richtig Lust, so einen leckeren Hefeklops mit dick Marmelade in mich hineinzumampfen 🙂 gibt kaum ein besseres Comfort Food, finde ich!! Herzigste Grüße, Sabrina
frauknusper says
Ach, liebste Sabrina, vielen herzlichen Dank für die lieben Worte. Hefeklops – da musst ich ja etwas schmunzeln. Das ist in der Tat pures Comfort Food. 😉
Liebste Sonntagsgrüße
Sarah
Katharina says
Die Kombination klingt wunderbar – wenn davon jetzt ein Gläschen vor mir stehen würde…. 😉 Schade, dass die Rhabarber-Saison nicht mehr so lange geht, aber vielleicht zauberst du ja noch ein paar leckere Rezepte damit hervor! Viele Grüße! Katharina
frauknusper says
Ich muss mal schauen, liebe Katharina. Vielleicht gibt es ja noch eine kleine Rhabarber-Leckerei. 😉 … und wenn DU mir eine E-Mail mit Deiner Adresse schickst, würde ich Dir sogar ein kleines Gläschen der Marmelade schicken. 😉
Viele liebe Grüße
Sarah
MaLu's Köstlichkeiten says
Liebste Sarah,
Ich fange an zu lesen und schon bei der Marmelade läuft mir das Wasser im Mund zusammen, dann kommst du mit deinen Hefeschnecken. Und damit nicht genug – dann streust du auch noch Crumble darüber! Sowas von lecker! Nun aber her damit!! 😀
Alles Liebe
Maren
frauknusper says
Ich kann diese kleinen Teilchen auch wirklich wärmstens empfehlen, mit Marmelade, mit Streuseln und auch mit Cream Cheese Frosting. 😉
Liebste Sonntagsgrüße
Sarah
lottikocht says
Oh wie lecker, da bekomm ich richtig Lust auf frische Marmelade….
frauknusper says
Na dann ab in die Küche. 😉
RK says
Erdbeermarmelade .. eine meiner liebsten 🙂 Am besten die von Oma 😉 In Kombination mit Rhabarber kann ich es mir aber auch gut vorstellen.
frauknusper says
Das ist super gut. 😉
sternenwind says
Mjam, da läuft mir doch schon wieder das Wasser im Munde zusammen. Die Mutter meines Freundes macht auch jedes Jahr haufenweise Erdbeer-Rhabarber-Marmelade, und ich darf mich glücklich schätzen, mir da immer einige Gläser mitzunehmen. Wenn ich das nächste Mal wieder in der Heimat bin, muss ich wieder welche mitnehmen, ich bin schon wieder beim letzten Glas.
lg Vanessa
frauknusper says
Ich liebe diese Marmelade auch sehr, liebe Vanessa. Dann drück ich Dir mal die Daumen, dass Du bald wieder Nachschub bekommst. 😉