Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich verliebt, neu verliebt, wieder verliebt, eine „alte Liebe“ neu entdeckt. Egal wie wir es nennen, ich habe seit zwei Wochen große Sehnsucht. Sehnsucht zurück in mein geliebtes Irland. (Vorsicht, jetzt kommen ganz viele Fernwehbilder und erst gaaaanz weit unten das Rezept. Sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt gg)
… und warum gerade jetzt? Alles begann mit einer lieben E-Mail und der Einladung auf ein Wochenende in Irland. Oh, Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie glücklich ich in dem Moment war. Ein paar Dinge mussten noch geklärt werden und dann ging es auch schon fast los. Gemeinsam mit anderen lieben Bloggerinnen und den zauberhaften Mädels von Kerrygold* machte ich mich vor zwei Wochen auf – nächster Halt: Cork!
Hier angekommen, ging es auch gleich schon los mit dem Programm. Wir schlenderten über den English Market, der mir noch immer so vertraut war und wir fuhren anschließend zu einem der schönsten kulinarischen Orte in der Cork Region: in die Ballymaloe Cookery School. Schon als ich in Irland lebte, war ich begeistert von Rachel Allen und ihren Koch- und Backbüchern. So heimatverbunden, so regional, so viel Irland! Das sollte sich in Shanagarry nicht ändern. Von Darina Allen gegründet, erstreckt sich heute über ein großes Gelände nicht nur eine zauberhafte, mit dem besten Equipment ausgestattete Kochschule. Nein, hier wird Regionalität gelebt. Viele eigene Hühner, Kühe und andere Tiere leben hier frei und „glücklich“. Ein Garten, der mit allem was die Saison uns schenkt, ausgestattet ist und dabei so wuuuuunderschön ist. Meine Augen wurden immer größer. Hier möchte ich bleiben. Ewig. Bitte. Aber seht selbst.
Nachdem wir mit köstlichen, frischen Scones begrüßt wurden, ging es raus in den Garten… hust also nicht einfach nur ein Garten, eine Welt, voller wunderschöner Dinge. Kräuter, Tomaten, Blumen, Muscheln. Ach, ich könnte Stunden darüber berichten, aber am besten schaut Ihr es Euch einfach einmal selbst an. 😉 Denn für uns ging es nach der Führung ans Kochen und Backen und diese Erlebnisse möchte ich Euch ja nicht vorenthalten.
Nach einer kurzen herzlichen Begrüßung von Florrie, die unsere Herzen mit ihrer herzlichen, spritzigen und charmanten Art im Sturm eroberte, ging es ans Werk. Wir hatten einiges vor und Florrie schien in keiner Sekunde von ihrem Plan abweichen zu wollen. Hier flog das Mehl, da der Puderzucker und ach Brot haben wir ja auch gebacken. Ein Brot, das ich schon sehr gut kenne und Ihr vielleicht auch? Es gab ein Irish Soda Bread und das habe ich Euch in ähnlicher Form schon einmal vorgestellt. Mhhhhh… dieser Duft.
Für Euch habe ich heute aber ein süßes Rezept mit im Gepäck. Denn heute ist ja Kuchensonntag und außerdem fand ich schon während der Kochschule dieses Muster einfach so zauberhaft. Noch dazu haben wir Lemon Curd selber gekocht und Florrie hat uns ihre ganz persönlichen Geheimtipps verraten, u.a. auch wie man Lemon Curd ohne Ei kochen kann. „It’s super easy“, waren ihre Worte. Am wichtigsten ist die Butter. Für ein gutes Curd braucht man gute Butter. Ach und die haben wir natürlich auch selbst gerührt. Oh was für Erlebnisse!
Ich sag Euch, wir waren alle ganz schön stolz auf unsere Werke. Am Ende naschten wir Curd, Kuchen, Brot, selbstgekochte Himbeermarmelade, eigene Butter und tranken Tee. Ach was war das alles schön. Und für mich war klar, den Kuchen muss es einfach nochmal geben! Wieder zu Hause machte ich mich also noch einmal ans Werk. Denn Florrie hatte uns natürlich nicht ohne die Rezepte nach Hause gehen lassen. Leicht abgewandelt darf ich Euch heute also meinen Lemon Curd Kuchen präsentieren. Der würde sich sicher auch gut als Blechkuchen machen. 😉
Schon der Duft in der Küche ist einfach einmalig. Ich liebe ja Curd in jeder Form aber so ein lemon Curd ist schon nochmal ganz besonders lecker. Die Säure der Zitrone, die Süße des Zucker und generell die cremige Textur. Dazu der Kuchen, eine leckere Zuckerglasur und das Leben ist einfach nur schön.
Wir durften natürlich auch Kuchen mitnehmen und am nächsten Tag als es für uns auf die Farm eines „Kerrygold-Bauern“, dem sympathischen John McCarthy und seiner zauberhaften Frau Deirdre ging, naschten wir morgens in unserem kleinen Bus Kuuuuchen und Brot und alles, was uns Florrie so eingepackt hatte.
So, nun spanne ich Euch aber nicht länger auf die Folter. Jetzt gibt es erstmal das Rezept. Lemon Curd, mit und ohne Ei. Kuchen und Glasur. Alles easy peasy, glaubt mir. 🙂
Einkaufsliste:
Lemon Curd:
75g Butter
150g Zucker
4 Zitronen (Abrieb und Saft)
3 kleine Eier
2 Eigelb
Ohne Ei:
75g Butter
150g Zucker
4 Zitronen (Abrieb und Saft)
50ml Maracujasaft
50ml Sahne oder Milch
20g Speisestärke
Teig:
340g Butter
300g Zucker
1EL Vanillezucker
Abrieb von zwei Zitronen
6 Eier
340g Mehl
2TL Backpulver
Prise Salz
Glasur:
2EL Lemon Curd
340g Puderzucker
30ml Zitronensaft
30-40ml heißes Wasser
So wird’s gemacht:
Für das Lemon Curd: Butter in einem Topf bei niedriger Temperatur schmelzen. Zucker, Zitronensaft und –abrieb vermengen und unter die geschmolzene Butter rühren, kurz aufkochen. Herdplatte herunterstellen. Topf von der Herdplatte nehmen. Eier und Eigelb verquirlen und unter ständigem Rühren in die Zitronenmasse rühren. Zurück auf die Herdplatte stellen und rühren bis die Masse sehr stark eindickt. Wenn die Masse nicht fester wird, die Herdplatte ganz leicht hochstellen. Wenn die Masse eindickt, Topf von der Herdplatte nehmen und weiterrühren. Masse in sterile Gläser füllen und verschließen, abkühlen lassen.
Für die eifreie Version: Butter in einem Topf bei niedriger Temperatur schmelzen. Zucker, Zitronensaft und –abrieb sowie Maracujasaft (oder anderen gelben Saft – für die Farbe) und Sahne oder Milch mit der Speisestärke vermengen und unter die geschmolzene Butter rühren. Masse unter ständigem Rühren aufkochen bis die Masse eindickt. Weiter rühren. Masse direkt mit Frischhaltefolie auf der Creme abdecken und abkühlen lassen. Vor dem Verwenden nochmals rühren.
Für den Teig: Ofen auf 180°C Ober/Unterhitze vorheizen. Butter cremig aufschlagen. Zucker, Vanillezucker und Zitronenabrieb vermengen und in die Butter rühren. Weiter aufschlagen. Eier einzeln in die Buttermasse rühren, Masse sollte hell und locker sein. Mehl, Backpulver und Salz mischen und unter die restliche Masse rühren. Entweder zwei 20cm Springformen oder ein Backblech (42x29cm) einfetten und bemehlen. Teig gleichmäßig auf die Springformen oder im Blech verteilen. In der Mitte jeweils eine Kuhle lassen, so dass der Kuchen gleichmäßig hochgeht. Kuchen ca. 20-30 Minuten backen, Stäbchenprobe machen. Kuchen komplett auskühlen lassen.
Kuchen aus der Springform jeweils einmal horizontal teilen, so dass vier gleich große Teige entstehen. Diese jeweils mit 2-3EL Lemon Curd bestreichen und wieder zu einem zusammensetzen. Bei einem Blech den Kuchen halbieren, mit Lemon Curd einstreichen und übereinander setzen. Ziehen lassen.
Für die Glasur: Puderzucker sieben und mit dem Zitronensaft sowie etwas Wasser vermengen und aufschlagen bis die Masse glänzt. Sie sollte zähflüssig sein, ggf. mehr Wasser hinzugeben. Masse über den Kuchen geben. Oben gleichmäßig verteilen, die Masse soll an den Ränden herunterlaufen. 2 EL Lemon Curd in einen Spritzbeutel geben und die Spitze des Spritzbeutels abschneiden, sodass eine kleine Öffnung entsteht. Masse wie eine Schnecke auf den Kuchen geben. Nun mit einem Holzstäbchen die Kreise von der Mitte aus nach außen durchziehen und dann von außen in die Mitte durchziehen, so dass das gewünschte Muster entsteht.
© Das Knusperstübchen
Wollt Ihr jetzt noch mehr über die Farm wissen? Ohhhhhh ich glaube, ich habe noch nie soooo viele Kuhbilder gemacht. Schon damals hieß es, Kühe haben in Irland die beste Aussicht. Dies bestätigte sich auch an diesem Morgen wieder. John führte uns über einen langen Pfad und gefühlte 100e unterteilte Felder zu seinen Kühen, an den Klippen und mitten auf dem „grünsten“ Gras standen sie, sein ganzer Stolz. Auch dieser Tag war einfach einmalig schön.
Nicht nur die Aussicht, auch die Menschen waren einfach so sympathisch. John mit seinem irischen Akzent, seine Kinder und nicht zuletzt Deirdre. Sie verwöhnte uns im Anschluss mit frisch gebackenen Scones, Marmelade und Clotted Cream. Noch dazu hatten wir eine traumhafte Aussicht auf das Gelände, wunderbares Wetter und auch die Reisegruppe war einfach wunderbar. Mädels, mit Euch würde ich jederzeit sofort wieder verreisen. Mit dabei waren: Marie von Scones & Berries, Zorra von Kochtopf, Katharina – Miss Blueberry Muffin, Michaela von herzelieb und natürlich die wunderbaren Mädels von Kerrygold.
Ein paar von uns mussten leider am Samstag schon wieder fliegen, aber Katharina, Marie und ich, wir blieben noch ein Weilchen und entschieden uns spontan für den Tag ein Auto zu mieten. Wir waren nicht weit von meinem ehemaligen Zuhause entfernt und so zeigte ich den Mädels noch ein paar meiner Lieblingsplätze. Wir fuhren nach Kinsale, zur Nohoval Cove und natürlich durfte auch der Old Head nicht fehlen. Ich sage Euch, dieses Wochenende hatte Erlebnisse für eine ganze Woche. Wann wollen wir wieder los?
Ihr Lieben, genießt den Sommer-Sonntag.
Alles Liebe
Sarah
* Vielen lieben Dank an Kerrygold für die Einladung. Ich bin so gerne mitgereist und habe alle Erlebnisse einfach nur genossen. Danke!!
Lisa says
Liebe Sarah,
wir würden gern den Lemon Curd ohne Ei als Gastgeschenk zu unserer Hochzeit zubereiten und in kleinen Marmeladengläsern verschenken. Leider finde ich im Internet die unterschiedlichsten Aussagen zur Lagerung und Haltbarkeit von Lemon Curd ohne Ei (Kühlschrank oder Zimmertemperatur und 2 Wochen bis 5 Monate).
Hast du vielleicht schon Erfahrung mit deinem Rezept?
Liebe Grüße und danke vorab!
Lisa
Miss Blueberrymuffin says
SO wunderschöne Fotos! Großartig, dass du den Kuchen nochmal nachgebacken hast! Ich fand es so schön mit euch allen! <3
Liebe Grüße, Miss B.
Susanne L. says
Hallo,
das sieht wirklich total schön aus! Ich würde am allerliebsten sofort dorthin reisen. Und einen Kurs dort machen….
Aber fürs erste backe ich mal diesen phänomänal lecker aussehenden Kcuhen am Wochenende. Im Post schreibst du, dass du das Rezept etwas abgewandelt hast. Was hast du denn geändert? Ich finde so etwas immer total interessant. Was man anders macht, weil man bessere Ergebnisse erziehlt. Wenn das nciht zuviel Arbeit für dich ist?
Vielen Dank auf jeden Fall für diese tollen Einblicke!
Liebe Grüße
Susanne
Tinka says
Oh, wie schön, ländlich, eine Kochschule, Irland…das hätte mir auch super gefallen! Daher danke für die schönen Impressionen und das leckere Rezept!
LG
Tinka
zorra says
Eine unvergessliche Reise mit euch Mädels und den Kühen. 😉 Und dein Kuchen, wow! Ich will ein Stück, jetzt!
Sarah says
Vielen lieben Dank, Du Liebe. Es war einfach ein richtig richtig schönes Wochenende, das ich sofort wiederholen würde. 🙂
Liebste Grüße
Sarah