Hallo Ihr Lieben,
der erste Rhabarber ist im Knusperstübchen gelandet. Für die erste Verwendung des Jahres gibt es eigentlich nur zwei Optionen: Entweder ich backe was mit Streuseln oder aber mit Baiser. Da Mehl ja derzeit bei vielen von Euch Mangelware ist und es auch bei uns so langsam knapper wird, dachte ich mir, zeige ich Euch heute einmal eines meiner liebsten und zugleich (wie ich finde) schönsten Desserts, das auch als Kuchen eine gute Figur macht. Es gibt einen Pavlova-Kranz mit Ofenrhabarber und Joghurtcreme. Luftig, erfrischend und knusprig. Was wollen wir mehr.
Pavlova, Meringue, Baiser… und ich haben mittlerweile eine lange Tradition. Meine Ma hat schon so lange ich denken kann, am allerliebsten Baisers genascht und später während meiner Zeit in Irland haben wir ganz oft im frühen Sommer an den Klippen von Westcork gesessen, den Blicks aufs Meer gerichtet und die süßesten Meringues mit Sahne und Erdbeeren genascht. Nach dem Grillen holten wir gerne noch eine Portion Eton Mess mit Himbeeren hervor und ja auch zu Weihnachten darf die Pavlova nicht fehlen. Warum also nicht auch mal im Frühling eine Pavlova backen? Mit dem Rhabarber hat sie ihr perfektes Gegenstück gefunden und leicht gemacht ist sie in jedem Fall.
Und was solltet Ihr bei der Herstellung beachten?
- Die Schüssel muss fettfrei sein, wer möchte, kann sie vorher mit einem Stück Zitrone ausreiben
- Das Eiweiß schlagt Ihr am besten in einem hohen, etwas schmaleren Gefäß, das geht einfacher wenn Ihr kleinere Mengen rührt. Bei vier Eiweiß klappt es aber auch mit einer normalen Rührschüssel
- Wenn Ihr denkt, das Eiweiß ist steif, schlagt nochmal fünf Minuten 😀 Glaubt mir, sicher ist sicher
- Bei der Pavlova wollt Ihr, dass das Innere richtig luftig bleibt aber das Äußere knusprig getrocknet wird. Daher unbedingt auf die Gradzahl achten.
- Damit sich das Baiser später gut lösen lässt, bestäube ich mein Backpapier mit Speisestärke
- Nach dem Backen nicht sofort vom Backpapier lösen. Unbedingt auskühlen lassen. Wenn sich die Pavlova gesetzt hat, geht es auch leichter
Wenn Ihr diese Punkte beachtet, sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Übrigens: Gerade derzeit ist so eine Pavlova ein richtiges Wunderkind. Ihr seid nur zu zweit? Dann mach doch nur kleine Nester. Hierfür benötigst Du dann auch nur ein bis zwei Eiweiß. Pro Eiweiß rechne ich bei der Pavlova mit ca. 60 g Zucker. Zwei kleiner Nester, Joghurt und Ofenrhabarber und Euer Osterdate wird gewiss fabulös. 🙂
Ach und der eigentliche Star ist ja nicht nur der Pavlova-Kranz, sondern gerade der leckere Ofenrhabarber. Ist die Farbe nicht toll? Bitte den Rhabarber nicht schälen und am besten schön rote Stangen versuchen zu bekommen. Die Farbe wird durch das Backen noch intensiver und das Beste: Der Rhabarber gibt die Farbe auch an den Saft und somit die Sauce ab. Damit die später auch leicht sämig ist, geben wir in die Marinade schon etwas Stärke. Oh my: Das wird ein Fest!
Und jetzt seid Ihr dran. Backt Euch ein Stückchen österliches Frühlingsglück. Easy peasy und ganz ohne Mehl, Hefe … nur mit Eiweiß. Und was Ihr aus dem Eigelb macht? Vielleicht doch eine Stracciatella-Torte? Oder vielleicht auch eine Spargel-Quiche, aber die zeige ich Euch ein anderes Mal.
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- 4 Eiweiß
- 250 g feinster Zucker
- Prise Salz
- 2 TL Speisestärke
- 1 Msp. Essig
- 5-8 Rhabarberstangen (je nach Größe)
- 40 g Zucker
- 2 EL Vanillezucker
- Saft einer Zitrone
- 1 TL Speisestärke
- 100 ml Sahne
- 500 g Naturjoghurt
- 2 EL Vanillezucker
- Gehackte Nüsse (Pistazien) nach Belieben
- Zunächst die Pavlova vorbereiten. Das kann gerne am Abend vorher gemacht werden oder auch am gleichen Tag.
- Backofen auf 130 °C Umluft vorheizen. Eiweiß schaumig schlagen, Zucker einrieseln lassen und steif schlagen bis der Zucker sich aufgelöst hat. Hierfür etwas Baisermasse auf den Daumen geben und mit dem Zeigefinger reiben, wenn kein Zucker mehr zu spüren ist, ist die Masse fest genug. 1 TL Speisestärke sowie Essie zum Schluss hinzugeben und nochmal kurz rühren.
- Backpapier mit 1 TL Speisestärke bestäuben. Die Masse mit einem Esslöffel in Tupfen als Kranz auf das Backpapier setzen. Mit dem Bauch des Esslöffels jeden Tupfen aushöhlen, sodass die Kuhlen entstehen. Backofen auf 90-100 °C Umluft herunterstellen und die Pavlova 40-50 Minuten trocknen lassen. Zum Schluss darauf achten, dass sie nicht braun wird. Im ausgestellten Backofen noch 30 Minuten auskühlen lassen.
- Für den Ofenrhabarber den Rhabarber waschen und mit der Schale in Stücke schneiden. Mit den restlichen Zutaten in eine Form geben und gut vermengen. Für 1-2 Stunden marinieren (je länger er zieht desto mehr saftet er). Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Umluft 8-12 Minuten backen, dabei nach der Hälfte einmal umrühren und 50 ml Wasser hinzugeben.
- Vor dem Servieren Sahne mit Vanillezucker steif schlagen, den Joghurt unterheben. Die Pavlova vorsichtig auf einen großen Teller geben (zur Not auf dem Backpapier lassen) und die Joghurtcreme in die Kuhlen geben. Rhabarber und Nüsse on top geben und servieren.
Ich drücke ganz fest die Daumen, dass Ihr dieses Frühlingsdessert bald einmal nachmacht und dass es Euch dann mindestens genauso viel Freude bereitet wie mir. Nach Hefeteig ist Baiser rühren und hübsch anrichten wohl meine liebste Beschäftigung. 🙂
Macht es Euch fein.
Alles Liebe
Sarah
Irit Eser says
Was genau ist mit „feinstem Zucker“ gemeint? Puderzucker? Oder gibt es da spezielle Zuckersorten?
Sarah says
Hey Irit,
feinster Zucker ist auch weißer Zucker, der aber besonders fein ist. Den gibt’s bei uns so zu kaufen. Du kannst auch ganz normalen nehmen, bitte keinen Puderzucker.
Liebe Grüße
Sarah
Irit Eser says
danke! Da schaue ich doch am Mittwoch biem Einkauf mal und werde am Wochenende etwas Süßes zaubern
Gökçen says
Liebe Sarah,
ich finde auf deinem Blog ja selten Rezepte, die mich nicht unbedingt ansprechen aber mit einer Pavlova rennst du bei mir offene Türen ein ?
Wird morgen direkt nachgebacken! ❤️
Ganz lieben Dank für die Eröffnung der Pavlova-Saison (da ich sie aus unerklärlichen Gründen immer nur im Sommer zubereite).