Hallo Ihr Lieben,
die Welt steht derzeit Kopf und auch mir fällt es teilweise nicht leicht, hier einfach so weiterzumachen wie bisher. Gerade nach der letzten Woche wünsche ich mir jedoch ein wenig Abwechslung, Frühlingsglück und etwas Leichtigkeit. Deshalb habe ich im Garten nach den schönsten Blümchen Ausschau gehalten und uns diesen Zitronencreme-Streuselkuchen gebacken. Ganz nach dem Motto „Sauer macht lustig“ können wir davon gewiss derzeit alle ein Stückchen vertragen, oder?
Ihr habt kein Mehl bekommen? Streusel und Boden lassen sich auch gut mit Mandeln machen. Da heißt es jetzt wohl manchmal improvisieren. Die Creme ist leicht gemacht. Ihr müsst einfach alle Zutaten gut verrühren. Die Zitronencreme ist so lecker. Dazu noch die Streusel: Seelenfutter pur. Wir lassen uns heute ein Stückchen und dazu eine Tasse Kaffee schmecken. Und schalten einfach mal ab.
Was backt Ihr denn dieser Tage? Oder backt Ihr überhaupt? Wir versuchen hier so gut es geht Alltag zu leben. Das gelingt natürlich besonders gut, weil der Garten so langsam erwacht, die Sonne scheint. Da sind wir sehr dankbar drum und schätzen diese „Freiheit“ sehr. Aber egal wo Ihr seid, macht es Euch so gemütlich und schön wie möglich.
Rezept als PDF speichern: Klick
- 300 g Mehl (oder 280 g gemahlene Mandel + 2 EL Speisestärke)
- 180 g Butter
- 80 g Zucker
- 1 Msp. Salz
- 400 ml Milch
- 200 g Joghurt
- Abrieb und Saft von 3 Zitronen
- 5 Eigelb
- 60 g Speisestärke
- 1 EL Vanillezucker
- 100 g Zucker
- Zunächst den Teig vorbereiten. Alles vermengen und ¾ in die gefettete Form drücken, den Rest des Teigs in eine Schüssel geben. Sowohl die Form als auch die Streusel in den Kühlschrank stellen. Ruhen lassen.
- Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Für die Creme die Zitronen reiben und pressen, gemeinsam mit Milch, Eigelbe, Stärke und Zucker in eine Schüssel geben und schaumig rühren.
- Masse in einen Topf geben und unter Rühren erhitzen bis die Masse eindickt. Weiter rühren. Zum Schluss Joghurt (alternativ Creme Fraiche) einrühren.
- Form und Streusel aus dem Kühlschrank holen. Creme auf den Boden geben und die Streusel darauf verteilen. Kuchen 35-45 Minuten goldbraun backen. Auskühlen lassen und nach Belieben mit Puderzucker bestreuen.
Der emotionale Stress und das hohe Arbeitspensum sind spürbar. Und so langsam realisiere ich, was in den nächsten Wochen auf „uns“ zukommt. Nicht der Fakt, dass wir zu Hause sind, die Einschränkungen, sondern was die Einschränkungen auch wirtschaftlich für viele bedeuteten. Nicht nur für die Firmen, für die Mitarbeiter! Kurzarbeit, betriebsbedingte Kündigungen, viel weniger Gehalt, das nicht für Miete und Co reicht. Neben all den Erkrankungen, die auch mich sehr bedrücken, bringt Covid-19 und die Folgen der Ausbreitung bzw. den Maßnahmen der Eindämmung auch riesengroße Existenzängste für Millionen mit sich. Wie der oder die eine oder andere vielleicht weiß, arbeite ich im Content Marketing eines größeren Tourismusunternehmens und die letzte Woche hat mich emotional immer wieder an meine Grenzen gebracht.
… und auf einmal steht dein ganzes Leben Kopf. Von heute auf morgen. Von jetzt auf gleich. Gestern noch haben wir Pläne gemacht, Urlaub gebucht, Projekte angeschoben, durchgeführt, (fast) zum Ziel gebracht. Und heute? Ist das alles nicht mehr wahr. Ich bleib zu Hause, nehme Existenzängste in Kauf, buche Urlaub um und mache erstmal keine Pläne.
Ihr müsst vielleicht keine Angst vor der Krankheit haben, aber ich appelliere an Euch, all die Opfer, all die Arbeit der Pfleger, Ärzte, des Arbeitsamtes, der Politik und all die mittlerweile gefährdeten Existenzen, all die Tränen meiner Kollegen und vieler anderer müssen sich verdammt nochmal lohnen! Bleibt zu Hause, damit Ihr andere nicht ansteckt, damit WIR das schaffen. Damit wir irgendwann zurück in die Firmen können. Damit das alles nur eine kurze, intensive Phase ist, die vorübergeht. Damit diese Welt auch nach der Krise lebenswert ist! Bitte, bleibt verdammt nochmal zu Hause. Karl schafft das doch auch.
Mein Knusperstübchen ist ja ein Stück weit auch mein persönliches kleines Tagebuch, verziert mit hübschen Bildern und Rezepten. Und ich hoffe und wünsche mir, dass ich in ein paar Monaten diesen Beitrag lese und dann sagen kann, es war nur eine Phase. Wir alle haben diese überstanden. Es ist alles gut. Das wünsche ich mir für uns alle und drücke ganz fest die Daumen, dass es auch so kommt. Aber deshalb, bitte bleibt zu Hause. Backt Euch und Euren Lieben einen Kuchen und genießt die, wenn auch erzwungene, Entschleunigung.
Auch ich möchte aber an dieser Stelle nochmal allen danken, die gerade unermüdlichen Einsatz zeigen, die nicht zu Hause bleiben können. Hier einzelne Bereiche herauszupicken, würde denen, die ich vergesse nicht gerecht werden, deshalb einfach allen ein großes DANKE! Ich drücke Euch virtuell und weiß, was jeder für das Gemeinwohl tut. Das ist großartig.
Und nun noch abschließend stellvertretend für alle, die im Tourismus arbeiten: Wenn Ihr Urlaub gebucht habt, seid nicht böse auf die Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen oder anderen Unterkünften: Alle in diesem Bereich kämpfen (wie natürlich auch in anderen Bereichen) gerade um ihre Existenz. Alles musste schließen, zum Gemeinwohl und das ist richtig so. Deshalb: Wenn Euer Anbieter eine Umbuchung oder einen Gutschein anbietet, nehmt es bitte an. Auch Ihr helft damit ein Stück weit die Existenzen vom Housekeeping über die Rezeption bis zum Koch, die Reservierung und all den anderen Bereichen zu retten. Und natürlich weiß ich, dass es nicht nur uns so geht, aber natürlich ist mir das gerade das nächste und es bricht mir das Herz all diese liebgewonnen Menschen so voller Zukunftsangst zu sehen. All diese Menschen, die sonst voller Herzblut den Gästen die schönsten Urlaubserlebnisse schenken, können gerade nicht lachen.
Danke!
Alles Liebe
Sarah
Denise says
Hallo liebe Sarah,
der Kuchen sieht fantastisch aus und ich würde ihn gern nachbacken! Ich überlege, ob es statt der Milch-Joghurt-Kombi auch einfach die gleiche Menge Buttermilch tun würde? Diesen Austausch hattest du mal in einem anderen Rezept empfohlen und ich könnte mir vorstellen, dass die Buttermilch bestimmt bei der jetzigen Hitze (zumindest bei uns in Hamburg) einen spannenden Frische-Kick verleiht 🙂
Danke vielmals vorab für deine Meinung und danke allgemein für deinen tollen Blog, von dem ich schon viele leckere Sachen nachgebacken/gekocht habe <3
Sandra says
Also der ist ja mal lecker!!! Gestern gebacken mit ganz frischen Zitronen aus Sizilien und ich finde den Kuchen so gut! Meine Familie meint der muss auf die „da- Backen-wir-wieder“ -Liste! Tolles Rezept, danke!
Anika says
Liebes Knusperstübchen,
Vielen Dank für das tolle Rezept und den Text. Ich liebe auch Streusel und Zitrone 🍋 ganz besonders.
Allerdings habe ich mich gefragt, ob man tatsächlich 5 Eigelb nehmen muss, denn ich habe Sorge dass wir diese Menge am Ei durchschmecken würden. Genau so erging es uns nämlich vor ca.3 Wochen. Sa hatten wir einen Zitronenpuffer gebacken, in den auch 5 Eier hinein sollten. Tatsächlich habe ich nur 4 Eier hinein gegeben, trotzdem hat der Kuchen allen viel zu sehr mach Eiern und kaum noch mach Zitrone 🍋 geschmeckt.
Meinst ich kann die Eiermenge reduzieren oder ersetzen, damit uns so etwas nicht nochmal die 🎂 Kuchenfreude verdirbt.
Lieben Gruß und weiter so aus Nordfriesland,
Anika
Anna says
Liebe Sarah, vielen Dank für das Rezept. Kann ich auch sojajogurt verwenden?
Liebe Grüße Anna
Steffi says
Hallo liebe Sarah,
habe gerade den Kuchen gebacken (ca 55 Minuten) und verzweifle weil die Masse im Ofen leicht übergekocht ist und ich nun nicht sicher bin ob die nun beim Auskühlen noch fester wird? ?
Hat noch jemand hier das Problem gehabt?
Liebe Grüße
Steffi
Sarah says
Hey liebe Steffi,
was hast du denn für eine Form verwendet? Und wie war die Konsistenz der Creme vor dem Backen?
Liebe Grüße
Sarah
Franzi says
Liebe Sarah,
es ist total schön den Text zu lesen, du hast so Recht. Dein Blog bringt einem dennoch in dieser schwerren Zeit Freude ins Leben und zaubert einem einen Moment von „Normalität“. Ich werde am Wochenende diesen tollen Kuchen backen und freue mich ihn an meine Nachbarn zu verteilen (natürlich kontaktlos).
Alles Liebe, bleib gesund und bewahr dir dein Freude am Knusperstübchen.
Liebe Grüße,
Franzi
Maria Bernhardt says
Liebe Sarah, herzlichen Dank für das grandiose Rezept. Der Kuchen ist wunderbar gelungen. Alles Gute und bleib gesund, Maria
Gunda Peters-Hagemann says
Liebe Sarah,
Alleine die Zubereitung macht in dieser Zeit #stayathome, schon eine echte Freude. ❤️
Der Kuchen ist nun im Ofen und wird uns gleich ganz sicher den Nachmittag versüßen.
Vielen Dank für das schöne Rezept! ???
Liebe Grüße ?
Sabine Heinl says
Liebe „Knusper-Sarah…?“
DANKE, daß Du uns mit „einfachsten…“ Mitteln in dieser weltweit, be/erdrückenden Krise MUT machst, an den schönen, fröhlichen Dingen die uns das Leben bietet festzuhalten. Diese absolut richtig & wichtige „Zwangspause“ vom bisher „normalen…“ gewohnten Alltag für viele von uns, kann man sich positiv, inspirativ & kreativ zu Nutze machen – so auch diesen herrlich, leckeren ?Zitronen-Streusselkuchen den ich gleich morgen nachbacken werde. . .ich persönlich liiieeebeee Zitronen??? & alles was danach duftet & man daraus machen kann.
Nach hoffentl. gelungener Umsetzung werde ich darüber „feedbäcken…?“ Bitte mach weiter so, dein BLOG ist wahrlich einer der besten, die ich kenne. . .???✌ Deine Texte & das Layout allein sind schon p u r e r GENUSS? – DANKE, daß es dich & dein Knusperstübchen gibt. . .❣
#Zuhausebleiben#Zuhausebacken #Gemeinsamüberwindenwirdas
LG, Sabi♡
Heike Otto says
Liebe Einwohner im Knusperstübchen, so eine schöne Idee…. Das Rezept liest sich super und wird als nächstes probiert. Auch wenn es für mich einige Einschnitte gab(zum Beispiel eine abgesagte Prüfung) habe ich jetzt Zeit für häusliche Tätigkeiten und erfreue mich an schönen Büchern oder entdecke Euch. Liebe Grüße aus dem Münsterland. Heike
Sabine says
Liebe Sarah, auch ich bin in der glücklichen Lage von zuhause aus arbeiten zu können. Oft denke ich an Kollegen und Freunde die im Gesundheitswesen und im Handel tätig sind. Es sind im Moment wo die Welt anscheinend still steht gerade auch Kleinigkeiten wie ein Kuchen die ein Stück Normalität in unseren Alltag bringen. Ich danke dir für diese einfachen und doch grandiosen Rezepte.
Liebe Grüße aus Österreich und schaut’s auf euch!
Sabine
Elisabeth says
Ich bin aktuell in der absolut luxuriösen Lage, dass ich meinen Job nicht fürchten muss und dennoch zuhause arbeiten und bleiben kann. Das macht mich unglaublich dankbar und sehe es wie gesagt als Luxus, den dieser Tage nicht viele haben.
Auch mir zerreißt es deshalb das Herz zu sehen, wie meine Liebsten Angst haben müssen..wie Unternehmer Angst haben müssen. Ich versuche auch weiterhin Restaurants zu unterstützen, die eine kontaktlosen Lieferung anbieten. Ich werde weiterhin Urlaub planen. Unser Dänemark-Urlaub in diesem Jahr ist noch immer fraglich – aber ich weiß: findet er nicht in diesem Jahr statt, dann eben im nächsten. Die Vorfreude wird ja nicht weniger, sie verlängert sich nur ein bisschen. Und wenn es doch für unser aller Gesundheit ist, dann ist es mir das allemal wert zu warten ?