Hallo Ihr Lieben,
von meiner Zeit in Amerika habe ich Euch hier ja schon ab und zu erzählt. Eine Sache, über die ich wirklich noch immer sehr glücklich bin, ist, dass meine Gastmama mit mir all diese tollen Pies gebacken hat. Im Herbst Pumpkin Pie, im Sommer am liebsten Blueberry Pie oder auch eine Buttermilk Pie, welche dann mit frischen Erdbeeren belegt wird. Oh, da war nicht nur die Freude bei den Kids groß. Nein, auch ich stand neben ihr in der Küche und wollte das Mehl reichen und beim Gestalten des Pie-Deckels helfen.
Wenn es schnell gehen sollte oder sich sonntags Gäste angemeldet hatten, gab es eigentlich immer Apple Pie. Wenn ich jetzt die amerikanischen Pie Rezepte lese, lese ich sehr oft von „store bought Pie Crust“, ähem, gekaufter Pie-Boden? Das würde es bei meiner Gastmama nicht geben und das mit Recht. Denn es gibt wohl kaum einen einfacheren Teig als einen Pie Teig. Worauf man nur achten muss: Die Butter muss richtig kalt sein. Sonst ist so ein Teig schnell zusammengerührt, Butter Mehl, etwas Zucker, eine Prise Salz und kalte Milch und „you are ready to go“.
Genauso einfach ist auch die Füllung. Sucht Euch Eure Lieblingsäpfel, ich nehme gerne die grünen, sauren Äpfel aber auch mit anderen Äpfeln klappt so eine Pie super. Natürlich das Schälen und Schneiden der Äpfel nimmt ein wenig Zeit in Anspruch aber das könnt Ihr gerne auch schon ein wenig früher machen. Achtet nur darauf, dass die Äpfel schön mit Zitronensaft übergossen werden, dann werden sie auch nicht braun.
Beim Dekorieren des Pie Deckels hat meine Gastma dann jedes Mal ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, ach was sahen die immer schön aus. Es gab Lattice Pies, die mit Blumen und Ranken verziert waren, Blümchen-Deckel, die niemand anschneiden wollte oder aber geflochtene Pie-Deckel. Also so einfach so eine Pie auch ist, optisch und geschmacklich macht sie wirklich was her.
Mit etwas Übung ist so ein Gitter auch gar nicht so schwer. Das zeigt Euch die Bildanleitung aber einfacher. 😉
Als ich Alex kennenlernte, mochte er absolut keine Apfelkuchen. Ich weiß ja ehrlich gesagt nicht, was da schief gelaufen ist. Apfelkuchen mag doch eigentlich jeder, oder? Vom Apple Pie Backen hat mich das dennoch nicht abgehalten und schnell stellte sich heraus: Apple Pie ist für Alex die groooße Ausnahme, davon isst er nicht nur ein Stück.
Ganz besonders gerne essen wir ein oder auch zwei Stückchen mit Vanillesauce oder Vanilleeis. Mein Tipp: Erhitzt den Kuchen vor dem Servieren immer kurz, denn warm schmeckt so eine Apple Pie noch immer am besten, egal zu welcher Jahres- und Uhrzeit. 😉
Einkaufsliste:
26cm Springform oder Tarteform
Teig:
400g Mehl (Typ 550)
Prise Salz
3 EL Zucker
Prise Zimt
200g Butter
1-3 EL Milch
1 Eiweiß
1EL Milch
Apfelfüllung:
4-6 Äpfel, geschält und in dünne Stücke geschnitten
130g brauner Zucker
1-2 TL Zimt
3 EL Mehl
Saft von 2-3 Zitronen
Schale 1 Zitrone
Für die Vanillesauce
1 Vanilleschote oder 2TL getrocknete, gemahlene Vanille
1 Eigelb
220ml Milch
120ml Sahne
1EL Mehl
1EL Speisestärke
50g Zucker
So wird’s gemacht:
Apfelfüllung: Sehr dünne Apfelscheiben in eine Schale geben, mit Zitronensaft übergießen. Zitronenschale, Zimt, Mehl und Zucker mischen und über die Äpfel geben, gut vermischen, beiseite stellen.
Für den Boden: Sehr kalte Butter würfeln und gemeinsam mit dem Mehl und Zucker sowie der Prise Salz verrühren bis eine krümelige Masse entsteht. Nun nach und nach Milch hinzugeben bis ein gut knetbarer Teig entsteht, evtl. mehr oder weniger hinzugeben. Teig in Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank 1 Stunde, im TK 30 Minuten kühlen.
Etwa die Hälfte des Teigs ausrollen und in eine gefettete Form legen.
Apfelfüllung auf den Boden geben.
Nun entweder den zweiten Teigteil ausrollen, über die Füllung legen, Rand mit dem Boden andrücken und in die Mitte der Decke leicht Löcher stechen, sodass Dampf beim Backen entweichen kann.
Oder kreatives Gitter oder andere Formen ausprobieren, Blumen ausstechen oder ähnliches.
Für das Gitter Teig auf etwas größer als die Form rund ausrollen und in 1cm dünne Streifen schneiden. In der Mitte mit dem längsten Streifen beginnen und dann nach außen vorarbeiten, immer einen Streifen auslassen, der dann entgegengesetzt aufgelegt werden kann. Der Bildanleitung folgen.
Ofen auf 170°C Ober/Unterhitze vorheizen. Eiweiß und Milch verquirlen, Teig komplett mit der Masse bepinseln. Den Rand vorsichtig mit Alufolie bedecken und im Ofen etwa 30 Minuten backen, Alufolie entfernen und nochmals 15 Minuten backen. Mit Vanillesauce oder Eis servieren.
Für die Vanillesauce: 200ml Milch und Vanillemark sowie ausgekratzte Schote in einen Topf geben und aufkochen. In eine Schüssel das Eigelb, Zucker, Mehl, Speisestärke und 20ml Milch geben und verquirlen bis die Masse cremig ist und sich der Zucker sowie Speisestärke und Mehl aufgelöst haben. Sobald die Milch kocht, Milch von der Kochstelle nehmen und die Eigelb-Masse unter ständigem Rühren in die Milch geben, weiterrühren. Nach etwa 1 Minute die Sauce auf die Kochstelle stellen, ständig rühren und kurz aufkochen lassen bis die Masse deutlich eindickt, weiter verquirlen. Zum Schluss die Sahne unterrühren. Entweder sofort servieren oder die Sauce direkt mit Frischhaltefolie bedecken und im Kühlschrank lagern. Vor dem Servieren kurz umrühren.
© Das Knusperstübchen
Wie mögt Ihr Apfelkuchen am liebsten und habt Ihr schon einmal Apple Pie gebacken? Wenn nicht, holt das unbedingt nach. Es ist so schön einfach und absolut lecker. 🙂 Wir sind mittlerweile bei meinen Eltern, mein Papa hat wie jeden Sonntag Frühstück gemacht und Brötchen geholt, der Kamin ist an und wir entspannen heute noch ein wenig hier in Rostock bevor es dann morgen in aller Früh auf die Fähre geht. 🙂
Habt den schönsten Sonntag.
Alles Liebe
Sarah
Sabine says
Hallo Sarah, danke für das tolle Rezept. Wie viel Speisestärke verwendest du für die Vanillesauce? Es steht leider nicht in der Zutatenliste.
Lieben Dank und ein schönes Wochenende
Sabine
Sarah says
Liebe Sabine,
es sind 50g Zucker und 1 TL Speisestärke.
Liebe Grüße
Sarah
schwedischkochen says
Liebe Sarah, tolles Rezept! Die Flechtmethode ist genial! Aber bin ich die einzige, die Probleme hat, deine Rezepte auszudrucken? Diesmal habe ich wenigstens geschafft, das Rezept zu kopieren. Meistens ist mir das auch nicht gelungen.
Sarah says
Hallo liebe Maria,
vielen Dank für Deine lieben Worte. Was die Rezepte anbelangt, die stelle ich einfach als PDF ein und hier gibt es eigentlich auch keine Probleme, hast Du einen PDF Reader installiert?
Liebste Grüße
Sarah
schwedischkochen says
Liebe Sarah, ich habe sonst keine Probleme mit PDF, nur hier, und das finde ich komisch. Einmal habe ich sogar ein Rezept von Dir abgeschrieben, weil es so toll war! Na gut, wenn es neuerdings mit kopieren klappt, dann ist es OK. Übrigens finde ich Deine Fotos echt super! L G Maria
Sarah says
Das ist ja wirklich seltsam. Welches Programm verwendest Du zum Öffnen?
Ja, ich habe einen zweiten Tab mit dem reinen Rezepttext eingestellt, weil mich Leser aus den USA und anderen Ländern gebeten haben, die Rezepte so einzustellen, dass sie sie sich von Google übersetzen lassen können. 😉
Danke für Dein Kompliment. 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Sabrina Lila says
Ich habe schon ewig mal einen Apfelkuchen mit diesem Gitter drüber testen wollen und habe nun gerade dein Rezept ausprobiert.
Mir ist aufgefallen, dass in der Zutaten-Liste das Eiweiß & die Milch für das Bepinseln des Kuchens fehlen. Ich habe das nämlich gleich völlig vergessen.
Allerdings finde ich das jetzt nicht soooo schlimm, der Kuchen ist eben einfach deutlich heller geblieben.
Er duftet jedenfalls herrlich und ich bin gespannt, ob er auch so schmeckt. Gekostet wird aber erst morgen.
LG Sabrina
Sarah says
Das ist ein sehr guter Hinweis, liebe Sabrina, vielen Dank. Ich werde das Rezept gleich einmal anpassen. Ich danke Dir. <3
Liebste Grüße
Sarah
Tabea says
Mein Lieblingsapfelkuchen ist ein Hefeboden, auf den eine Apfel-Rosinen-Nussmischung kommt, die von einer weiteren Hefeplatte abgedeckt wird. Der ist einfach irgendwie genial!
Dein Pie sieht aber auch lecker aus – und wenn sogar jemand, der Apfelkuchen doof findet, ihn mag, dann will das wohl wirklich was heißen 😉
Liebe Grüße
Caro says
Liebe Sarah,
die Pie sieht köstlich aus. Allerdings habe ich mit Mürbeteig so meine Probleme, er bröckelt bei mir immer und hält nicht so richtig zusammen. Aber ich werde es nochmal versuchen.
Einen schönen Sonntag
Caro