Hallo Ihr Lieben,
für die meisten ist das Backen mit Gemüse nichts Ungewöhnliches und schon gar nichts Neues. Gibt es doch seit einiger Zeit überall Kuchen mit Zucchini, Süßkartoffel (schaut Euch den von Trickytine an!), Kürbis und nicht zuletzt auch Avocados. Nein, Gemüse im Kuchen ist wirklich keine Neuerung.
Wenn wir jetzt aber mal so etwa zehn Jahre zurückspulen und uns „Klein-Sarah“ (Abitur in der Tasche und dachte, sie weiß alles) in dem großen Amerika vorstellen, dann werden wir sehen, so ein Möhrenkuchen ist gaaaanz schön besonders, etwas seltsam, Möhren im Kuchen? Hmmm, ich weiß ja nicht.
Als diese Sarah nämlich das erste Mal bei ihren Gastgroßeltern zu Kaffee und Kuchen „for a visit“ war (übrigens ein Wort, das Deutsche (ICH damals) sehr gerne falsch aussprechen – v=w und nicht wie bei „water“) und es ganz selbstverständlich einen Carrot Cake mit Cream Cheese Frosting gab, war ich etwas perplex. Ich hörte eigentlich nur die ganze Zeit Carrot, Carrot, Carrot und war nicht wirklich sicher, ob ich das wirklich aus Höflichkeit probieren wollte.
Ach herrje, da hatte ich mich so auf Brownies, Cookies und New York Cheesecake gefreut und das erste selbstgebackene war nicht etwa eines der drei von mir so geliebten Gebäcke, sondern ein Carrot Cake. Im Geiste überlegte ich mir schon, was ich meinen Lieben sagen werde, wenn sie mich fragen würden, was es denn Leckeres zum Kaffee gab… All diese Gedanken kamen mir wie eine halbe Ewigkeit vor, doch waren wohl letztendlich nur ein paar Sekunden.
Wenig später hatte ich nämlich etwas zögerlich und „super mutig“ den ersten Bissen auf der Gabel. Los Sarah, GG und Papa beobachten Dich… Ich nahm einen Bissen und behielt schon einmal meine Tasse Tee im Blick, die meine einzige Rettung schien…
DOCH, ja, natürlich hat es geschmeckt! Sonst würde ich Jahre später wohl nicht diesen Post schreiben und Euch gleich mit großer Freude das Rezept für diesen Carrot Cake meiner amerikanischen Gastoma verraten. Der ist so fluffig, wunderbar saftig und schmeckt eigentlich gaaar nicht nach Möhren. Die sorgen für die tolle Farbe und dafür, dass er auch nach ein paar Tagen richtig schön saftig ist. Für mich noch immer eines der Gebäckhighlights, die ich aus Amerika mitgebracht habe.
Als ich meiner Ma von meinem Aha-Erlebnis erzählte, sagte sie recht trocken, dass sie Möhrenkuchen kennt und auch schon mal gegessen habe. Ähem… und warum ich nicht? Da habt Ihr in Eurer Erziehung doch wirklich eine wichtige Sache ausgelassen und ich musste erst nach Amerika um diese Kuchenerfahrung zu machen… Tzzzz. Eltern! 😉
Rezept als PDF: Klick
Der Kuchen ist mal abgesehen von seinem Geschmack auch so ein echter Favorit, denn er ist ganz schnell vorbereitet. Ihr braucht nur starke Arme oder eine Küchenmaschine oder einen Mann gg der ganz schnell die Möhren raspelt und schwupps ist der Kuchen auch schon zusammengerührt. 😉 Mein Blech ist 42x29cm groß. Wenn Ihr kleine Küchlein backen wollt, nehmt nur 1/3 aller Zutaten. 🙂
Einkaufsliste:
1 kleines Backblech
250g weiche Butter
350g Zucker
3Eier
260g geraspelte Möhren
Mark einer Vanilleschote
630gMehl
2TL Backpulver
1TL Natron
2TL Zimt
Prise Salz
100g gemahlene Mandeln
300ml Buttermilch oder Milch
Creme:
500g Frischkäse
100ml Sahne
100g Puderzucker
Mark einer Vanilleschote
Karamell:
300g brauner Zucker
3EL Wasser
75g Butter
200ml Sahne
So wird’s gemacht:
Kuchen: Möhren raspeln. Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Butter und Zucker schaumig schlagen, Eier nach und nach hinzugeben. Möhren und Vanille unterrühren. Restliche trockene Zutaten vermengen, ggf. sieben. Nun im Wechsel mit der (Butter-)Milch die Mehlmischung hinzugeben. Teig auf das mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und bei 180°C 40-50 Minuten backen, Stäbchenprobe machen.
Creme: Sahne aufschlagen, Zucker und Vanille hinzugeben und den Frischkäse unterrühren, Masse aufschlagen und auf dem abgekühlten Kuchen verteilen.
Hinweis: Kuchen kann auch nur mit etwas Puderzucker bestreut serviert werden.
Karamell: Braunen Zucker mit dem Wasser in einen Topf geben und schmelzen lassen, dann Herdplatte hochstellen und karamellisieren lassen, Butter und Sahne hinzugeben und köcheln lassen. Etwas Karamell auf einen flachen Teller geben. Teller senkrecht halten und testen, ob das Karamell schon fest genug wird, sonst weiter köcheln lassen. Karamell etwas abkühlen lassen und nach Belieben auf den Kuchen geben.
© Das Knusperstübchen
Meine Brownies, Cookies und Cheesecake habe ich in dem Jahr übrigens doch noch bekommen und ich habe jeden einzelnen absolut genossen. Ein paar Rezepte finden sich auch schon im Knusperstübchen. Klickt Euch also einfach rüber in die Knusperkiste: Klick.
Hab den schönsten Sonntag.
Alles Liebe
Sarah
Corinna says
Liebe Sarah, heute nachgemacht mit meiner KitchenAid: der Kuchen ist köstlich und fluffig und saftig und aromatisch! Habe ein kleines Blech von IKEA und eine kleine Glasschale zum backen genutzt, daher konnte ich den kleinen naschen und auf den großen kommt morgen noch das Frosting…da freue ich mich auch schon drauf! Viele liebe Grüße, Corinna.
Stephanie says
Guten Morgen,
Wie groß ist denn ein kleines Backblech? Ich kann das nicht gut einschätzen. Ich denke, dass ich sowas nicht daheim habe und denke darüber nach eines zu kaufen falls die Größe in vielen Rezepten voor kommt.
Herzlichen Dank schonmal vorab für die Info.
Liebe Grüße, Stephanie
Johanna says
Ja, der kam ganz ganz gut an!
Kleiner Praxistipp von mir an alle BackerInnen:
– Große Rührschüssel verwenden denn es wird VIEL!
– Der Karottensaft der gehobelten Karotten nicht abgießen (ich fand es sah so nass aus & habs weggeschüttet -> Kuchen war recht hart ? und trotzdem sau lecker!)
Ich hab ins Frischkäsetopping noch Orangenschale rein für die Optik (& das Karamell weggelassen). Und ganze Nüsse je nach Vorrat hab ich noch ein paar rein! Toll, endlich ein Carrot cake Rezept!
Anonymous says
Liebe Sarah,
ich habe diese Ostern den Carrot- Cake nachgebacken, obschon ich wegen der Mengenangaben im Rezept (630g Mehl, diese Mengen an Butter, Zucker und Sahne für Frosting und Topping) verunsichert war. Er ist mir ganz gut gelungen, aber von fluffig und saftig war der Kuchen doch weit entfernt. Der Boden war sehr schwer und mächtig, Frosting war okay, das Karamelltopping für meinen Geschmack in der Menge viel zu viel.
Aber den Versuch war es wert, es kann auch nicht alles immer meinem Geschmack entsprechen, das ist klar.
Liebe nachösterliche Grüße!
Kirstin
Vicky says
Hallo,
du hattest ja bei großen Gugeln die Faustregel, 1/4 aller Zutaten für Mini Gugel. Jetzt würde ich für Ostern gerne Carrot Cake Mini Gugel machen, bin nur überfordert mit den Mengenangaben.
Könntest du mir dort weiterhelfen bitte 🙂 danke!
Tabea says
Dieser Kuchen stamd schon ewig auf meiner Liste. Beim Durchlesen der Kommentare wurde mir dann aber angst und bange, dass ich es nicht hinkriege.
Hab weder Kitchenaid noch Thermomix noch sonstige Küchenmaschine, nur einen uralten Noname-Handmixer von 1993. Wollte aber dieses Rezept unbedingt ausprobieren.
Es funktionierte problemlos (naja, der Teig wickelte sich irgendwann die Rührbesen hoch, hab wohl eine zu kleine Schüssel benutzt, mehr zum Abschlecken für mich :D)
Er ist wunderbar hochgegangen total luftig und so unfassbar lecker. 1000Dank für dieses Rezept. ❣❣❣
Sarah says
Liebe Tabea,
das ist ja großartig! Vielen lieben Dank für Deine Rückmeldung.
Alles Liebe
Sarah
Emma says
Wahhh gerade nachgebacken! Hilfe kommt da wirklich 630g Mehl rein? Mein Termomix war völlig überfordert mit dem zähem Teig. Ganz schwierig zuzubereiten. Absolutes Küchencaos. Keine Ahnung ob der Kuchen was geworden ist. Ich bin auf jedenfall fix und fertig. Schade!
Sarah says
Hallo Emma,
ja, da kommen 630g Mehl rein, ich backe ihn seit Jahren so und er ist immer gelungen. Ich habe ihn allerdings noch nie im Thermomix gebacken, den habe ich nicht. Meine KitchenAid hat keine Probleme mit dem Teig.
Viele Grüße
Sarah
star says
Wie immer ein voller Erfolg – bisher gelang mir alles, was ich von dir probiert habe….! DANKE an dieser Stelle. Nur eine kleine Einschränkung gab es bei diesem Rezept: bei mir war die Backzeit nicht einmal halb so lang….das hätte also schief gehen können. 😉
Lara says
Hallo Sarah,
ich habe den Kuchen gerade nachgebacken und leider ist er überhaupt nichts geworden… 1 Std. Arbeit umsonst…:-(
Ich habe das Rezept komplett befolgt, Schritt für Schritt…habe nur das Backpapier auf dem Blech weggelassen und direkt auf dem Blech gebacken, ansonsten alles genauso wie im Rezept befolgt.
Bist du sicher, dass in diesen Kuchen 630 g Mehl gehören? Das kam mir etwas viel vor und der Kuchen ist auch gar nicht aufgegangen und platt wie ein Brett. Schmeckt auch einfach nur nach Mehl. Sehr komisch. Was habe ich nur falsch gemacht? LG Lara
Veronika says
Ich habe den Kuchen nachgebacken und er war einfach phänomenal… Mehr muss ich nicht sagen, glaube ich 🙂
Ela says
Wow, der sieht echt herrlich aus… Ich hatte gestern einen Carrot Cake in einem Cafe, der leider sehr trocken war (wie man das bei Karottenkuchen schafft weiss ich auch nicht!). Deiner sieht perfekt aus!
Liebe Grüße,
Ela
Sarah says
Die Bilder sehn ja sowas von lecker aus!!
Das Rezept kommt auf jedenfall in mein kleines Büchlein – und wird wohl zu Ostern getestet 🙂
Caro says
Tststsss, jetzt wird das Rezept ja doch geteilt 😉
Darf ich eine kleine Anmerkung machen bzw. eine Frage stellen?
Ich liebe ja das Aroma das Buttermilch Kuchen. Pancakes u.ä. gibt, aber trinken mag ich sie nicht und jedes Mal einen halben Becher wegschmeißen ist ja auch unnötig. Daher ersetze ich Buttermilch immer durch eine Mischung aus Apfelessig und Milch. Soviel zur Anmerkung.
Die Frage: Bist du dir sicher, dass man Buttermilch in diesem Rezept einfach so durch Milch ersetzen kann? Denn man kombiniert ja i.d.R. Buttermilch und Natron als Triebmittel, demzufolge würde dem Natron ohne Buttermilch aber die Säure fehlen. Damit würde die Zugabe von Natron jedoch weniger Sinn machen, oder sehe ich das falsch?
So das wollte ich nur mal loswerden ^^
Ich tüftle jetzt an meinem eigenen Rezept weiter.
Liebe Grüße
Caro
PS: Ich habe gerade verzweifelt den Button für „Kommentar absenden“ gesucht ihn aber dank Tab drückens gefunden. Scheint aber ein Chrome Anzeigefehler zu sein. Nur so zur Info 🙂
Sarah says
Liebe Caro,
ich mag Buttermilch sehr, allerdings hat meine Gastoma das Rezept mit Milch gebacken, nur ich back es gerne mit Buttermilch, daher weiß ich so genau, dass es genauso gut klappt. 😉 Ich verwende übrigens gerne die Buttermilch aus der Flasche und mach uns dann ein paar Tage später noch ein Dessert oder so daraus, so wird auch alles aufgebracht, so trinken mag ich sie nämlich auch nicht. 😉
Ach und Natron gebe ich z.B. auch sehr oft in meinen Schokokuchen, da kommt auch keine weitere Säure dazu, von daher sehe ich da keine Probleme.
Liebe Grüße
Sarah
Caro says
Hey, danke für die schnelle Antwort.
Wäre interessant zu wissen, ob es dann überhaupt einen Unterschied macht wenn man Natron verwendet oder nicht, oder? (Die Wissenschaftlerin in mir wittert einen neuen Backversuch. Wuhuu viele kleine Küchlein backen!!)
Das mit der Buttermilch aus der Flasche merke ich mir mal und such mal im Kühlregal danach, wäre ja perfekt 😀 Lustigerweise gebe ich bei Schokokuchen neben Natron auch immer noch so 2 EL Apfelessig (irgendwie nehme ich den nur zum Backen…) dazu 🙂
Liebe Grüße
Caro
Sarah says
Ich glaube, dass es schon einen Unterschied macht ob da Natron drin ist oder nicht. Und Mohrrüben enthalten doch auch schon Säure, oder nicht? So als Gemüse … Also ich weiß nur, dass ich wenn ich den Schokokuchen mit Backpulver backe, eine ganz andere Konsistenz erhalte als wenn ich ihn mit Natron backe, daher würde ich auf das Natron nicht verzichten wollen. 😉
Caro says
Ja einen Unterschied macht es sicherlich. Aber ich glaube Möhren enthalten nicht wirklich Säure, zumindest gehören sie zu den basischen Gemüsesorten und sie schmecken ja auch nicht sauer… Hach Fragen über Fragen 😀
Ich kenne das mit dem Unterschied Backpulver/Natron aber auch und ich habe auch gelernt, bei schweren Sachen soll man immer Natron dazugeben.
Ich vermute fast, dass es auch ohne den Zusatz von Säure zu einem Zerfall des Natrons kommt und so zum freiwerden von CO2, aber ich bleibe dabei, da gibt es einen Versuch für 😀 Wofür habe ich denn sonst statistische Versuchsplanung gehabt! Das muss ja für was gut sein
LG
Schokohimmel says
Hihi, Gemüse im Kuchen ist ja echt soooo normal geworden 🙂 – aber ich hätte vor zehn Jahren genauso skeptisch geguckt wie du! Carrot Cake ist fantastisch! Liebste Grüße, Ju
scrapkat says
Oh wie lecker <3 kommt gleich mal auf meine Osterliste =D
Gruß und schönen Sonntag,
scrapkat
Anita says
Hmmmm, ich liebe, liebe, liebe Möhrenkucben mit Crem Cheese Frosting! ♥ Deiner sieht auch noch besonders hübsch aus.
Ganz liebe Grüße
Anita
Sia says
Liebe Sarah,
mensch dieser Carrot Cake sieht himmlisch aus!!! Genauso wie du ihn beschreibst: Saftig und fluffig 🙂 Ich liebe Carrot Cake und weißt du was? Deinen werde ich ganz schnell probieren, denn ich habe noch einen Haufen Möhren da.
Viele liebe Grüße
Sia