Marzipantorte mit Swiss Meringue

Hallo Ihr Lieben,

heute schreibe ich Euch aus der Nähe von Rostock, meiner Heimat. Auch wenn das Wetter nicht ganz so schön ist wie erhofft, ist es sehr schön mal wieder bei der Familie zu sein. Zum einen natürlich weil mein „Lehrer“ ja nun alles hinter sich hat und zum anderen weil mein allerliebster Papa am Dienstag – also an Alex‘ Prüfungstag – Geburtstag hatte. Ein toller Grund natürlich um mal wieder eine Torte zu backen! Mein Vater war anfangs gar nicht begeistert von der Idee bald eine Bloggerin als Tochter zu haben. Ich hatte eigentlich schon seit dem Sommer mit dem Gedanken eines eigenen Blogs gespielt aber als ich das dann mal hier zu Hause erwähnte, wurde ich nur sehr skeptisch angeschaut. „Bloggen ist etwas für Selbstdarsteller“, war nur einer der Sätze die da gefallen sind! Nun, meine Euphorie war erst einmal dahin! Ich kochte und backte weiter, begann auch immer mehr zu fotografieren und las noch mehr Blogs als vorher schon! Als ich dann im Oktober ein paar Tage hintereinander frei hatte, kribbelten die Finger so sehr, dass ich meinen Wunsch unabhängig von allen anderen in die Tat umsetzte – das Knusperstübchen war geboren. Ganz aufgeregt erzählte ich Alex davon und auch er war sogleich begeistert und froh, dass ich meinen Wunsch doch umgesetzt hatte. Als ich dann mal wieder zu Hause war, war es zunächst nur meine Mutter, der ich das Blog zeigte. Sie war ganz stolz auf das Knusperstübchen. Mein Vater bekam das zwar nur so nebenbei mit und hat auch nicht weiter nachgefragt. Als ich ihn dann jedoch das erste Mal, was das Fotografieren anbelangte, um Rat fragte, hatte ich auch ihn „an der Angel“. Kurze Zeit später war ein neues Bearbeitungsprogramm installiert. Zum Geburtstag folgten dann Fotolampen, Selbstauslöser und andere Spielereien … und heute? Sitze ich hier und habe zum Geburtstag meines Vaters das erste Mal eine neue Tortendekoration ausprobiert. Hätte ich das ohne das Blog auch gemacht? Wer weiß! Fakt ist, dass ich mir solche Dinge immer sehr sehr gerne angeschaut habe, mich jedoch nie selber an so eine Dekorationen herangetraut habe. Als Bloggerin natürlich schon … und von meinem ersten Versuch der „Petal Cake Dekoration“ sind alle begeistert!

Nun, nach dieser kleinen Geschichte möchte ich Euch nun natürlich auch zeigen wie ich die Torte gemacht habe! Als Teig habe ich, wie es bei Torten recht üblich ist, einen Biskuitteig angerührt. Ich habe mich für die Variante Eier nicht trennen und Zucker seeehr lange schlagen, entschieden. Ich mag diese Art der Zubereitung denn auch hier wird der Teig schön fluffig und mit einer Küchenmaschine funktioniert das recht schnell. Ich habe drei Biskuitböden in einer Springform mit einem Durchmesser von 18 cm verwendet, den Teig vorab abgewogen und dann ganz gleichmäßig auf die drei Formen verteilt.

Mein Vater hatte sich eine Marzipantorte gewünscht, also besteht die Füllung aus einer Marzipan-Creme. Nachdem die Marmor-Cupcakes mit der Buttercreme Swiss Meringue so lecker waren, habe ich mich erneut an diese Art der Creme herangetraut UND dieses Mal hat alles gleich beim ersten Versuch geklappt! Yay. 🙂

Deshalb möchte ich Euch heute diesbezüglich auch ein paar Hinweise geben, traut Euch ruhig an diese Creme, mit viel Geduld wird das schon klappen! Was die Arbeit wirklich erleichtert ist eine gute Küchenmaschine. Allerdings sollte die Creme auch mit dem richtigen Handrührgerät gelingen. Schaut doch einmal hier: Klick

Darüber hinaus ist es wichtig, dass man hier wirklich genau nach Anleitung arbeitet, nicht schneller schlagen, nicht aufhören und auf keinen Fall aufgeben. 😉 Für die Torte benötigte ich recht viel Creme. Da ich sie jedoch das erste Mal zubereitet habe und aus mehreren Rezepten eins gemacht habe,  musste ich erst einmal schauen, wie viel Creme ich nun genau brauche. Deshalb habe ich erst einmal mit 4 Eiweiß begonnen. Hinzu kommt der Zucker. Bitte achtet darauf, dass es eine Edelstahlschüssel ist. Diese habe ich zuvor mit Zitrone ausgewischt, damit auch wirklich keine Fettüberreste in der Schüssel sind und die Creme letztendlich nicht daran scheitert! Diese Masse wird über dem Wasserbad unter ständigem leichten Rühren erhitzt. Der Zucker muss vollständig aufgelöst sein. Ich erhitze die Masse solange bis ich wirklich auf den Boden der Schüssel schauen kann. Darüber hinaus könnt Ihr auch mit den Fingern einmal die „Zuckerprobe“ machen. Wenn es noch knirscht, sollte die Masse weiter gerührt und erhitzt werden! Wenn nun also der ganze Zucker aufgelöst ist, muss die Masse ähnlich wie bei Baiser auf höchster Stufe sehr steif geschlagen werden.

Das dauert in etwa 10 Minuten. Wenn Ihr nun den Mixer hochhebt, sollte die Masse noch am Mixer bleiben, schön glänzen und steife Spitzen bilden. Soweit so gut, nun kommt der Teil bei dem Ihr noch ein wenig mehr Geduld aufbringen müsst! Es wird die Butter hinzugefügt. Stellt Eure Maschine auf die niedrigste Stufe und legt Euch die Butter bereit. Ich rechne pro Eiweiß etwas mehr als 50g Butter. In einigen Rezepten habe ich schon 100g und mehr pro Eiweiß gelesen. Das ist mir allerdings echt zu viel! Bei vier Eiweiß sind es ja auch schon 200g Butter, das muss für meinen Geschmack reichen!

Die Butter darf nicht zu kalt sein, Zimmertemperatur ist perfekt. Bevor Ihr nun die Butter unter die Eiweißmasse gebt, überprüft ruhig noch einmal ob das Eiweiß auch wirklich nicht mehr warm ist. Butter und Eiweißmasse sollten in etwa die gleiche Temperatur haben. Während die Maschine nun auf niedriger Geschwindigkeit rührt, gebe ich mithilfe eines Messers immer nur kleine Butterstücke hinzu. Die Butter sollte immer gut mit der Eiweißmasse verrührt sein, bis das nächste Stück hinzugefügt wird. Das kann natürlich ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, bitte nicht auf einmal schneller rühren, mehr oder zu früh die Butter hinzufügen! Sobald die ganze Butter in der Eiweißmasse ist, lasst Ihr das Gerät die Arbeit machen! Die Masse wird leicht zusammen fallen und etwas „krümelig“ aussehen. Lasst Euch davon nicht abschrecken, es wird gelingen! Nach einer Weile kommt die Masse wieder zusammen und sieht dann schön cremig aus! FERTIG! Nun könnt Ihr sie beliebig verwenden.

Bei meiner Torte habe ich für die Creme vorab Mandeln mit etwas Zucker karamellisiert. Ein bis zwei Esslöffel der Zuckermandeln stelle ich beiseite. Zu dem Rest kommt nun Marzipanrohmasse hinzu. Alles wird noch einmal erhitzt. Die Marzipanrohmasse muss wirklich gut in die Mandeln gedrückt werden. Das macht Ihr solange, bis alles eine Masse ergibt. Diese Masse muss nun kurz abkühlen und dann wird sie in kleine Stücke zerhackt. Diese Knusper-Marzipan-Mandeln kommen nun unter die Creme gemeinsam mit etwas Bittermandelaroma. Ich gebe nur ein paar Tropfen hinzu. Das kann aber jeder nach Geschmack abändern.

Bei der Buttercreme-Masse (mit 4 Eiweiß) merkte ich schnell, dass diese Menge nur für die Füllung reichen würde und so habe ich die gesamte Creme mit den Mandeln vermengt. Um den ersten Biskuitboden wird nun der Tortenring gelegt und ca. etwas weniger als die Hälfte der Creme auf dem Boden verteilt. Nun kommt der zweite Biskuitboden auf die Creme und wieder etwas Creme auf den Boden. Bitte lasst noch etwas Creme über, diese kommt auf den dritten Boden. Hier verwende ich allerdings weniger Creme als bei den anderen beiden Schichten. So, damit ist nun schon einmal das wichtigste an der Torte getan. Jetzt sollte sie etwas kalt gestellt werden und dann kann es weitergehen. Ich habe mich letztendlich dafür entschieden noch einmal eine Creme mit 4 Eiweiß zuzubereiten, das Bangen und Hoffen ging also wieder los. Es sollte allerdings alles gelingen. Ich empfehle Euch jetzt natürlich eher gleich die doppelte Menge also eine Creme mit 8 Eiweiß anzurühren und dann ca. die Hälfte der Creme zur Dekoration beiseite zu stellen. Ich weiß, das hört sich viel an aber Ihr werdet die Menge brauchen!

Den zweiten Teil der Swiss Meringue Buttercream habe ich lediglich mit etwas Vanille verfeinert und mit Pfirsichlebensmittelfarbe eingefärbt. Die Torte wird nun möglichst gleichmäßig mit etwas Buttercreme eingedeckt und dann kann die Dekoration beginnen. Zunächst wollte ich ein Ombre Petal Cake Dekoration ausprobieren. Schnell merkte ich jedoch, dass alle drei eingefärbten Cremes gleich aussahen und so wurde es „nur“ eine Petal Dekoration. Eine schöne Bilderanleitung für diese Art der Tortendekoration findet Ihr beispielsweise hier: klick Da ich jedoch keinen Spachtel dieser Art besitze, habe ich einfach einen Teelöffel genommen, der etwas breiter ist. Das hat auch super funktioniert. Damit die einzelnen „Petals“ noch etwas geschmeidiger werden, habe ich mir eine kleine Schüssel mit warmen Wasser vorbereitet. Überschüssige Creme könnt Ihr am Schüsselrand abstreichen und der Löffel kann zwischendurch in das Wasser getunkt werden.

Eigentlich ist diese Dekoration recht einfach. Auch hier benötigt Ihr jedoch wieder etwas Geduld. Den Rand habe ich so gemacht wie in der Anleitung beschrieben. Das nächste Mal wird es dann auch etwas gleichmäßiger – dieses Mal hatte ich ja zunächst die Ombre-Farben noch geplant… Auch die Decke habe ich mit diesen Petals dekoriert. Hier arbeitete ich mich von außen nach innen vor. Zunächst wird ein äußerer Ring mit Buttercreme-Punkten gespritzt. Daraus macht Ihr nun die Petals und dann kommt noch ein Ring Buttercreme-Punkte. So könnt Ihr Euch bis zur Mitte vorarbeiten oder aber wie ich die Mitte mit den restlichen Knuspermandeln ausfüllen. Ich finde so sieht die Torte ein wenig wie eine kleine Blüte aus, oder?

So, das war der kleine Roman zu meiner ersten Petal Torte. Das nächste Mal wird es dann hoffentlich auch eine Ombre-Petal-Torte. Eine Gelegenheit wird sich schon bald ergeben! Aber dazu mehr ein anderes Mal.:) Anbei noch das Rezept.

Jetzt geht es noch etwas an die Ostsee, bevor wir morgen dann leider schon wieder die Heimfahrt antreten. So ein verlängertes Wochenende ist einfach viel zu schnell vorbei…

Genießt die warmen Sonnenstrahlen.

Alles Liebe

Sarah